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Am Montag soll es endgültig soweit sein: Der Karstadt-Gläubigerausschuss kommt in Essen zusammen, um über einen Käufer für den insolventen Warenhauskonzern zu beraten. Doch für Artur
Pachomow ist das zu früh. Der russische Karstadt-Bieter hatte am vergangenen Freitag im letzten Moment ein Angebot vorgelegt - und verlangt nun eine weitere Fristverlängerung für das
Bieterverfahren. Er habe Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg am Dienstag getroffen und ihn um einen Aufschub gebeten, sagte Pachomow der "Welt". "Wir haben erklärt, dass wir
Zutritt zu allen Unternehmensdaten und Zeit für deren Studium brauchen", sagte Pachomow. Der russische Bieter verhandle daher mit einem "bekannten Unternehmen", das die
Bewertung "in kürzester Zeit" vornehmen könne. Bislang steht eine Antwort Görgs aber noch aus. Pachomow hatte am Freitag ein nur wenige Seiten umfassendes Angebot vorgelegt und
auch die Bücher nicht geprüft. Der "Welt" sagte der russische Unternehmer, er sei bislang auf das Studium der frei zugänglichen Daten zu Karstadt beschränkt. Zudem habe er vom
Kreis um den ehemaligen Karstadt-Chef Helmut Merkel guten Einblick erhalten. "Aber die Daten reichen uns nicht aus." Merkel habe erst vor rund einem Monat mit ihm Kontakt
aufgenommen, erklärte Pachomow sein spätes Angebot. Neben Pachomow gibt es derzeit drei seriöse Kaufinteressenten: Highstreet, Berggruen und Triton. Pachomow werden dem Vernehmen nach die
geringsten Chancen eingeräumt. METRO-CHEF CORDES IN GESPRÄCHEN MIT INSOLVENZVERWALTER GÖRG Auch der Handelskonzern Metro hat Interesse an Karstadt, wie Konzern-Chef Eckhard Cordes jetzt
bekräftigte - und sich damit wieder ins Spiel brachte. Nachdem er bereits vor zwei Wochen einen Brief an Insolvenzverwalter Görg geschrieben hatte, gab es am Dienstag auch ein Gespräch mit
Metro-Vertretern. Entsprechende Informationen der Zeitungen der WAZ-Mediengruppe zu diesem Treffen bestätigte ein Sprecher von Görg auf Anfrage. Nach Informationen der Agentur dpa handelte
es sich dabei aber nicht um Verhandlungen, sondern lediglich um ein Sondierungsgespräch. Görg bleibe bei der Linie, dass die Essener Warenhauskette als Ganzes verkauft werden soll, betonte
der Sprecher. Dies sei auch im Insolvenzplan so vorgesehen. Die Metro AG hatte bereits kurz vor der Karstadt-Pleite vor einem Jahr Interesse an bis zu 60 der 90 Karstadt-Warenhäuser
bekundet. Die Häuser sollten das Filialnetz der Metro-Warenhaustochter Kaufhof ergänzen. Die Metro wirbt damit, dass sie den Betrieb zahlreicher Häuser zügig übernehmen könnte und damit der
Großteil der Arbeitsplätze gesichert wäre. Da die Metro vor allem an den großen Häusern interessiert ist, könnten schätzungsweise 18.000 bis 20.000 der insgesamt 25.000 Arbeitsplätze in eine
solchen Lösung einbezogen werden, wird in der Branche vermutet. Ein Metro-Sprecher wollte die Berichte nicht kommentieren. yes/dpa/ddp