Beben in südostasien: experten befürchten tausende tote

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Nach dem starken Erdbeben in Myanmar ist die Zahl der offiziell bestätigten Todesopfer nach jüngsten Angaben auf 1644 gestiegen. Die Militärführung des südostasiatischen Landes sprach im


Staatsfernsehen zudem von mehr als 3400 Verletzten. Die Suche nach Überlebenden dauere weiter an. Das Erdbeben mit Epizentrum in Myanmar hatte am Freitag gegen 14:20 Uhr Ortszeit Südostasien


erschüttert. Das Deutsche Geoforschungsinstitut (GFZ) und die US-Erdbebenwarte geben die Stärke mittlerweile mit 7,7 an. Beide Institute registrierten zudem ein paar Minuten nach dem ersten


Beben etwas südlicher ein weiteres mit einer Stärke von 6,5 beziehungsweise 6,7. SCHWERE VERWÜSTUNG RUND UM EPIZENTRUM In Myanmar richtete das Beben massive Schäden an. Häuser und Brücken


stürzten ein und Straßen wurden aufgerissen. Besonders betroffen ist Mandalay, die zweitgrößte Stadt Myanmars, die in der Nähe des Epizentrums liegt. Dor stürzten zahlreiche Häuser ein. In


Myanmars Hauptstadt Naypyidaw stürzte der Eingang der Notaufnahme eines bedeutenden Krankenhauses ein. Hunderte Verletzte müssen unter freien Himmel behandelt werden. In einem ungewöhnlichen


Schritt bat der Chef der myanmarischen Militärjunta, Min Aung Hlaing, um internationale Hilfe. In der Vergangenheit hatten die Militärregierungen des Landes selbst bei großen


Naturkatastrophen entsprechende Hilfsgesuche unterlassen.   BIS ZU 10.000 TOTE BEFÜRCHTET Es dürfte dauern, bis das ganze Ausmaß der Katastrophe deutlich wird. Laut einer Schätzung der


US-Erdbebenwarte könnte die Opferzahl in die Tausende gehen. Das Institut befürchtet, dass in Myanmar und den anderen betroffenen Regionen insgesamt mehr als 10.000 Menschen ums Leben


gekommen sein könnten.  Ein Mitglied der Rettungsmannschaften sagte der Deutschen Presse-Agentur, das Militär in Myanmar unterbreche vielerorts oft die Internetverbindung wegen der dort


andauernden Konflikte. Damit bleibt die Lage in dem Land zusätzlich unübersichtlich.  Trotz der Katastrophe geht in Myanmar der Bürgerkrieg weiter. Wenige Stunden nach dem Beben unternahm


die Junta zwei Luftangriffe auf die Ortschaft Chaung-U. Sie liegt in der westlich von Mandalay gelegenen Region Sagaing. Der Bürgerkrieg gegen verschiedene Rebellengruppen begann vor vier


Jahren mit der Machtübernahme der Junta. Leidtragende sind oftmals die Zivilisten. LEBENSZEICHEN VON VERSCHÜTTETEN ARBEITERN IN BANGKOK Das Beben richtete auch im Nachbarland Thailand 


schwere Schäden an: In der Hauptstadt Bangkok stürzte ein 30-stöckiges, im Bau befindliches Hochhaus ein. Der Gouverneur von Bangkok, Chadchart Sittipunt, sagte, es seien rund zehn


Todesfällte bestätigt. In den Trümmern des Gebäudes würden noch 100 Bauarbeiter vermisst. Einsatzkräfte suchten auch in der Nacht unter Bergen aus Beton und Stahl nach den Verschütteten. Von


einigen Arbeitern gebe es noch Lebenszeichen, so Chadchart weiter. Die Erdstöße waren zudem in China und Vietnam teils deutlich zu spüren.   UNTERSTÜTZUNG VON CHINA UND INDIEN  Eine Reihe


von Ländern bot Thailand und insbesondere Myanmar Hilfe an. China, einer der wenigen Verbündeten Myanmars, schickte nach Angaben staatlicher Medien ein kleines Team des Katastrophenschutzes


mit Spezialgeräten. Zudem sagte das Außenministerium in Peking weitere Hilfe zu. Staats- und Parteichef Xi Jinping sprach dem Chef der Militärregierung sein Mitgefühl aus. Am Samstag landete


ein indisches Flugzeug mit einem Rettungsteam, einem Ärzteteam und Hilfsgütern in Myanmar, wie der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar mitteilte. "Mehr Hilfe wird


folgen." Auch die EU, die USA und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagten Unterstützung zu. ch/sti/se (afp, dpa, rtr, kna) _Redaktionsschluss 17.45 Uhr MEZ - dieser Artikel wird


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