Lehrerverband sieht sekundarschule benachteiligt: stiefkind der landesregierung? - news4teachers

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MÜNCHEN. NACH ANGABEN DES SEKUNDARSCHULLEHRERVERBANDS VERSCHLECHTERT DER ORGANISATIONSERLASS DES KULTUSMINISTERIUMS „EINSEITIG DIE UNTERRICHTSSITUATION AN DEN SEKUNDARSCHULEN IN


SACHSEN-ANHALT“. „HIER WIRD AUF DEM RÜCKEN DER SCHÜLER UND DER LEHRKRÄFTE AN DEN SEKUNDARSCHULEN SANIERT UND EINGESPART. MAN MUSS ANNEHMEN, DASS DIE SEKUNDARSCHULE ZU GUNSTEN DER


GEMEINSCHAFTSSCHULE DEMONTIERT WERDEN SOLL“, SCHREIBT DIE LANDESVORSITZENDE DES VERBANDS, CLAUDIA DIEPENBROCK, IN EINER PRESSEMITTEILUNG. Darin heißt es: „Die Sekundarschule soll es laut


Kultusministerium in Magdeburg aus ‚eigener Kraft‘ schaffen, die Unterrichtssituation zu schultern.“ Fahrlässig nehme man Kürzungen der Stunden auch in Kernfächern in Kauf. Wahlpflichtkurse


an den Sekundarschulen würden abgeschafft, der Förderunterricht auf ein Minimum begrenzt und selbst die Unterrichtsstunden für den „gemeinsamen Unterricht (Inklusion)“ zusammengeschnitten.


„Notfalls könne man nach Aussage des Erlasses an den Sekundarschulen den Klassenteiler heraufsetzen und die Pflichtstundenzahl der Lehrer erhöhen.“ „Die Landesregierung missachtet mit ihren


Plänen vorsätzlich die hervorragende Arbeit der Lehrkräfte an den Sekundarschulen und benachteiligt alle Schülerinnen und Schüler dieser Schulart. Angesichts des Fachkräftemangels im Land


ist dies der absolut falsche Weg“, sagt Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Verbands Deutscher Realschullehrer (VDR), des Dachverbandes des Sekundarschullehrerverbands (SLV). Gerade die


differenzierte Förderung an den Sekundarschulen ermögliche eine zielgerichtete Vorbereitung der jungen Menschen auf das Berufsleben. Die Landesregierung müsse endlich die Individualität der


Schüler anerkennen und sich von unrealistischen Gleichheitsphantasien verabschieden, so Böhm. Die Sekundarschule besitze eine entscheidende Gelenkfunktion für den Übergang der jungen


Menschen ins Berufsleben oder in weiterführende Bildungsgänge. Statt die Gemeinschaftsschule zu bevorzugen, fordert der Sekundarschullehrerverband: * ausreichende Lehrkräfte für die


Sekundarschulen, damit alle Schüler (Hauptschüler, Realschüler, GU-Schüler und Kinder mit Migrationshintergrund) gezielt gefördert und unterrichtet werden können. * eine integrierte


Lehrerreserve von 105 Prozent des Stundenbedarfs für alle Grundschulen, Gymnasien und Sekundarschulen, um dem Unterrichtsausfall entgegenwirken zu können. Zum Beitrag: Sachsen-Anhalt: Vor


allem an weiterführenden Schulen fehlen Lehrer Zum Beitrag: Lehrermangel: Unterrichtsausfall in Sachsen-Anhalt stark gestiegen