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Vor dem letzten EM-Härtetest in Österreich hat sich Linda Dallmann auf der Zehner-Position der deutschen Fußballerinnen etabliert. Die Münchnerin hat auch Stärken im Kraftraum. Von Ulrike
John An Kraft- und Fitnessgeräten macht Linda Dallmann so schnell niemand was vor. Dass die Sportwissenschaftlerin unter Linda „Stahlmann“ da Expertin in Praxis und Theorie ist, wissen nur
Insider. Als Fußball-Nationalspielerin gerät die 30-Jährige vom FC Bayern - spät, aber rechtzeitig genug vor der EM im Juli in der Schweiz - immer mehr in den Fokus. Bundestrainer Christian
Wück hat in ihr seine Spielmacherin gefunden. „Lindas Stärken sind auf jeden Fall am Ball. Sie ist immer frei, anspielbar. Wie sie sich dreht, wie sie die Bälle spielt: Hacke, Spitze, eins,
zwei, drei… “, schwärmte ihre Nebenfrau Sjoeke Nüsken nach Dallmanns Glanzvorstellung beim 4:0 gegen die Niederlande am Freitag in Bremen. „Sie bringt sehr, sehr viel Spielfreude ins Team,
das ist super wichtig. Auch defensiv ist sie überall.“ 2016 bestritt die nur 1,58 Meter große Offensivakteurin ihr erstes von inzwischen 67 Länderspielen. Über all die Jahre war Dallmann in
der DFB-Auswahl – wie auch in München – oft der Joker. Bei der EM 2022 in England kam sie in allen sechs Spielen zum Einsatz, wurde dabei aber bezeichnenderweise fünfmal eingewechselt.
„Egal, ob sie beginnt oder reinkommt – sie verändert das Spiel“, sagte Wück einmal. Die frühere Essenerin hat länger gebraucht, bis sie sich mit ihrer Rolle arrangiert hat. Die WM 2023
verpasste Dallmann verletzt, bei Olympia 2024 stand sie nicht im Aufgebot von Horst Hrubesch. Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren
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können. Bei Wücks Premiere als neuer Chefcoach der DFB-Frauen aber, dem furiosen 4:3-Erfolg gegen England in Wembley, wirbelte Dallmann, als wäre sie nie weg gewesen. Danach experimentierte
der Bundestrainer in der Offensive, brachte auch mehrmals Laura Freigang in der Schaltzentrale. Doch die Frankfurterin, bei den vergangenen drei großen Turnieren ebenfalls nur mit
Teilzeiteinsätzen, kämpft immer noch um einen Stammplatz. > Egal, ob sie beginnt oder reinkommt - sie verändert das Spiel. CHRISTIAN WÜCK, Bundestrainer Derzeit hat Dallmann die Nase
deutlich vorn. Wück lobte nach dem Bremen-Spiel: „Linda hat heute sehr gut gespielt, sowohl mit als auch gegen den Ball.“ Der 51-Jährige erklärte aber auch: „Wir haben wirklich das Glück in
Deutschland, mit Linda und Laura aus meiner Sicht zwei außergewöhnliche Zehner im Kader zu haben. Wir werden die Position auch so ein bisschen nach dem Gegner ausrichten.“ Wenn es darum
geht, auf engstem Raum eine torgefährliche Situation zu kreieren – dann führt an Dallmann kein Weg vorbei. „Auf der Zehn kann ich meine Stärken am besten zeigen“, sagte die Bayern-Spielerin
selbst. Beim letzten EM-Härtetest, gegen Österreich am Dienstag (20.30 Uhr/ARD) in Wien, können sich Dallmann und Co. weiter für das Turnier einspielen. Öffentlich Ansprüche zu stellen, das
tut die neue Regisseurin nicht. „Ich glaube, in der Offensive ist es nicht immer der Plan, dass wir mit der gleichen Elf beginnen. Dafür haben wir zu viel Qualität im Kader“, sagte sie.
„Gerade bei einem Turnierverlauf, da geht’s nicht um die ersten Elf, da geht’s um alle.“ EUPHORIE UND ENERGIE FÜR DIE EUROPAMEISTERSCHAFT Für die EM ist Dallmann überaus optimistisch - wenn
das deutsche Team wie gegen Oranje über 90 Minuten ohne große Hänger auftritt: „Es steckt eine gute Begeisterung und krasse Energie in dieser Mannschaft, die ich noch nicht so oft erlebt
habe.“ Mit Energie, körperlicher Stabilität und Ausdauer kennt sich Dallmann aus: Sie hat ein eigenes Fitnessprogramm entwickelt und gibt Online-Kurse. Beim Kraft- und Beweglichkeitstraining
ist sie so genauso ein Ass wie am Ball. Für sie ist das Leidenschaft und Notwendigkeit. Als Verletzungsprophylaxe - und weil sie halt oft die Kleinste auf dem Platz ist. „Ich muss wissen,
wie ich gegen größere oder schwerere Gegnerinnen spiele. Wichtig ist, dass ich schnell vom Fleck komme. Ich muss also auf der einen Seite mit Kraft dagegenhalten können und gleichzeitig
möglichst schnell aus der Situation wieder rauskommen“, erklärte Dallmann mal. „Wenn ich stabil und schnell um meine Gegenspielerin komme, kann ich den Kopf heben und die nächste Option
einleiten.“ Bestenfalls ein Tor. (_dpa)_