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Die Zahl der Wolfsangriffe ist im Land Brandenburg rückläufig – aber nicht in Prignitz und in der Uckermark. Bald schon könnte der Wolf ins Bundesjagdgesetz aufgenommen werden. Wölfe in
Brandenburg könnten es künftig schwerer haben: Spitzenvertreter von CDU, CSU und SPD haben bei der ersten Sitzung ihres Koalitionsausschusses am Mittwoch in Berlin die zeitnahe Aufnahme des
Wolfs in das Bundesjagdgesetz beschlossen. Das entspricht einem Antrag, den Brandenburgs Umweltministerin Hanka Mittelstädt (SPD) vor kurzem auf der Umweltministerkonferenz der Länder im
Saarland stellte. Für die Sozialdemokratin war die einstimmige Zustimmung der übrigen Länder damals ein wichtiges Signal, mit den eigenen Forderungen auf dem richtigen Weg zu sein.
Unterdessen ergab eine „Kleine Anfrage“ der AfD-Fraktion im Brandenburger Landtag, dass die Zahl der Wolfsrisse im Land im vergangenen Jahr zurückgegangen ist. Während 2023 noch 165 Schaf-
und Ziegenhaltungen von Wolfsangriffen betroffen waren, waren es 2014 nur noch 144. Die Wolfsübergriffe auf Gehegewild gingen von 13 auf 11 zurück, die auf Rinder von 41 auf 35. Hier hatte
es 2021 mit insgesamt 72 Wolfsübergriffen einen traurigen Rekord gegeben. In Prignitz und Uckermark ist der Trend allerdings gegenläufig: In der Uckermark stieg die Zahl der Wolfsangriffe
auf Schaf- und Ziegenhaltungen von 13 auf 21, in der Prignitz verdoppelte sie sich von sieben auf 14. Allerdings wurden die vom Land empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen nur in drei Fällen in
der Uckermark und in zwei Fällen in der Prignitz beachtet und umgesetzt. Die übrigen Tierhaltungen waren offensichtlich ungeschützt. Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden
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CARSTEN PREUSS Für Naturschützer ist das Wasser auf die eigenen Mühlen. „Die Zahlen verdeutlichen, dass der empfohlene Herdenschutz in Brandenburg wirksam ist“, sagte der Landesvorsitzende
des BUND Brandenburg, der frühere Landtagsabgeordnete Carsten Preuß. „Den deutlichen Rückgang der Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere in 2024 finden wir sehr erfreulich.“ Damit werde auch
deutlich, dass der Herdenschutz viel wichtiger sei als die Jagd auf Wölfe. „Statt einer emotional aufgeladenen Diskussion um Jagdzeiten und wolfsfreie Gebiete sollte die Landesregierung die
Umstände der Nutztierrisse fachlich analysieren und den Herdenschutz weiter verbessern“, sagte Preuß. „Kommt es trotz empfohlenen Herdenschutz zu Rissen, müssen Weidetierhalter unterstützt
werden.“ Deshalb sei es notwendig, dass weiter Mittel für Präventions- und Schadensersatzleistungen schnell und unbürokratisch fließen und die Herdenschutzberatung stetig ausgebaut wird.
Mittelstädt müsse hier handeln und die Weidetierhalter weiter absichern. „Wolfsschutz ist mehr als ein natürlicher Herdenschutz“, sagt dagegen der Präsident des Landesbauernaverbands, Henrik
Wendorff. Vielen kleinen Betrieben ist das Procedere der Antragstellung für Ausgleichszahlungen an dieser Stelle weiter zu kompliziert. „Das scheuen viele Landwirte“, sagt Wendorff. Dass
die Zahl der Wolfsübergriffe in Brandenburg insgesamt rückläufig sei, liege auch daran, dass viele kleinere Halter schlicht aufgegeben hätten. „Die Last, Vorsorge zu betreiben, liegt weiter
ausschließlich beim Landwirt.“