Mobbing gegen schwulen lehrer: berliner schule will nach treffen mit alfonso pantisano queere projekte umsetzen

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Seit einer Woche ist eine Schule in den Negativschlagzeilen, weil dort ein Lehrer monatelang wegen seiner Homosexualität gemobbt worden sein soll. Nun kommt etwas Bewegung in den Fall. Die


wegen mutmaßlichen Mobbings eines homosexuellen Lehrers in die Schlagzeilen geratene Berliner Schule reagiert auf die Situation. Nach Angaben des Queer-Beauftragten des Landes, Alfonso


Pantisano, will sie sich queeren Bildungsprojekten öffnen. „An der Carl-Bolle-Grundschule scheint es diverse Herausforderungen und Problemlagen zu geben“, sagte Pantisano nach einem Treffen


mit Schulleitung, Schulaufsicht und Gesamtelternvertretung der Deutschen Presse-Agentur. „Ich bin froh, dass ich der zuständigen Schulaufsicht diverse vom Land Berlin finanzierte


Bildungsprojekte empfehlen konnte. Diese Bildungsprojekte sollen nun in Zukunft an die Schule geholt werden und mit langjährig erprobten Präventionskonzepten Unterstützung leisten.“ SCHULE


SOLL SICHERER RAUM FÜR ALLE SEIN Die Berichterstattung der letzten Tage habe alle auf unterschiedlichste Weise beschäftigt und emotional mitgenommen, so Pantisano. „Das macht auch was mit


den Familien und Kindern an der Schule. Deswegen war es mir wichtig, sehr zeitnah das Gespräch zu suchen.“ Er sei zuversichtlich, dass die Schule in Zukunft für alle Beteiligten ein sicherer


Raum sein könne – wenn Schulaufsicht und Schulleitung notwendige strukturelle Veränderungen weiter vornähmen und queere Bildungsprojekte mit ihrer Expertise an die Schule holten.


MONATELANGES MOBBING MACHTE LEHRER KRANK An der Carl-Bolle-Grundschule in Moabit soll ein Lehrer nach eigenen Angaben von Schülern aus muslimischen Familien monatelang beschimpft, beleidigt


und gemobbt worden sein – weil er schwul ist. Er beklagt auch Mobbing und falsche Vorwürfe durch eine Kollegin, die sogar in eine Anzeige gegen ihn mündeten. Schulleitung und Schulaufsicht


hätten ihn nicht geschützt, obwohl er dort wiederholt um Hilfe gebeten habe. Seit rund drei Monaten ist der Lehrer krankgeschrieben. Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden


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Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können. „Wir sind uns einig, die Gesundheit des Lehrers hat erst mal Priorität“, so Pantisano. Der Queer-Beauftragte hatte sich schon in der


Vorwoche in den Fall eingeschaltet und selbst mit dem Lehrer gesprochen. Die Schulleitung wie auch die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) haben sich bisher nicht zu dem Fall


und möglichen Maßnahmen geäußert. „Zu Personaleinzelangelegenheiten äußern wir uns grundsätzlich nicht öffentlich“, heißt es seit Tagen aus der Bildungsverwaltung. Der Lehrer hatte sich


darüber verbittert gezeigt und am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur gesagt: „Sie ducken sich alle weg.“ _(dpa)_