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------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Auch mehr als 30 Jahre nach der Wende sind viele Tarifverträge in
Ostdeutschland noch schlechter als in Westdeutschland. BMW will daran nun etwas ändern – und gleicht wie Volkswagen die Arbeitszeit für Beschäftigte in beiden Landesteilen an. Die
Arbeitszeit werde bis 2026 in drei Schritten auf 35 Stunden pro Woche reduziert, teilte das Unternehmen mit. Betriebsratsvorsitzender Manfred Schoch sprach von einem historischen Erfolg in
der Angleichung der Arbeitsbedingungen zwischen Ost und West. »Mehr als 30 Jahre nach der Wende müssen unsere BMW-Group-Beschäftigten aus dem Osten endlich nicht drei Stunden die Woche mehr
arbeiten als ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Westen.« EINEN MONAT WENIGER ARBEIT PRO JAHR VW hatte im Mai angekündigt, die Tarifbedingungen der ostdeutschen Beschäftigten an die in
Westdeutschland anzugleichen und die bisher eigenständige VW Sachsen GmbH mit Werken in Chemnitz, Dresden und Zwickau in die Volkswagen AG einzubinden. Die kürzere Arbeitszeit müssen die
ostdeutschen VW-Mitarbeiter aber selbst erarbeiten, dazu soll die Produktivität erhöht werden. BMW-Personalchefin Ilka Horstmeier begründete den Schritt für ihr Unternehmen mit den Worten:
»Wir schaffen gleiche Verhältnisse.« Das Werk Leipzig ging 2005 in Betrieb und beschäftigt heute 5300 Mitarbeiter. Gesamtbetriebsratschef Schoch sagte, die Kürzung der Arbeitszeit von 38 auf
35 Stunden in der Woche bedeute rechnerisch einen Monat weniger Arbeit im Jahr. Das BMW-Werk im thüringischem Eisenach jedoch profitiert erst einmal nicht von dieser Regelung, weil es laut
Horstmeier in einem anderen Tarifgebiet liegt und dort noch keine entsprechenden Verhandlungen geführt wurden. BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic sagte zu der Leipziger Regelung, der
Stufenplan schaffe Planungssicherheit und stelle die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standorts sicher. Derzeit rollen in Leipzig täglich rund 1100 Fahrzeuge der kleinen Modellreihen
BMW 1er und 2er und des Elektropioniers i3 vom Band. An dem Standort werden zudem Batteriemodule gefertigt. Um die kürzere Wochenarbeitszeit auszugleichen, sollen 300 zusätzliche Mitarbeiter
eingestellt werden. Im Werk BMW-Leipzig arbeiten derzeit rund 5300 Menschen. Zum Produktionsstart 2005 waren es noch 2300 Mitarbeiter gewesen. apr/Reuters/dpa