Paul mora: ermittler fahnden öffentlich nach cum-ex-banker

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------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt, das Bundeskriminalamt und die


hessische Steuerfahndung suchen mit einem internationalen Haftbefehl nach einer Schlüsselfigur im Cum-Ex-Skandal, dem Neuseeländer Paul Robert Mora. Dem Banker wird Steuerhinterziehung in


besonders schwerem Fall vorgeworfen. Eine solche Öffentlichkeitsfahndung deutscher Ermittler ist selten. Auch Interpol hat am Dienstag einen weltweiten Fahndungsaufruf nach dem


neuseeländischen Banker herausgegeben. Die Agentur mit Sitz in Lyon, Frankreich, veröffentlichte eine »red notice« auf ihrer Website und suchte nach Informationen über den Aufenthaltsort des


53-Jährigen. Dieser wird verdächtigt, betrügerische Transaktionen im Wert von mehr als 113 Millionen Euro ermöglicht und verheimlicht zu haben. ANKLAGE GEGEN DEN BANKER BEREITS ZUGELASSEN


Das Landgericht in Wiesbaden hat die Anklage gegen den ehemaligen HVB-Banker bereits zugelassen. Der Prozess in der hessischen Landeshauptstadt wurde wegen der Corona-Pandemie allerdings


mehrfach verschoben. Zuletzt hieß es, der Start des Verfahrens sei für den 25. März geplant. Angeklagt ist im selben Prozess auch der Steueranwalt Hanno Berger, der seit der Durchsuchung


seiner Frankfurter Kanzlei und seiner Wohnung Ende 2012 in der Schweiz lebt. Mora gilt wie Berger als einer der Schlüsselfiguren im Cum-Ex-Skandal. Bei diesen Geschäften ließen sich Anleger


die einmal gezahlte Kapitalertragsteuer auf Aktiendividenden mithilfe ihrer Bank mehrfach erstatten. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt den 53-Jährigen, von 2006 bis 2008 gemeinsam mit


weiteren Bankmitarbeitern, einem Rechtsanwalt und Steuerberater solche Cum-Ex-Geschäfte getätigt zu haben. Dabei soll dem deutschen Fiskus ein Schaden von mehr als 113 Millionen Euro


entstanden sein. Mora verfüge über vielfältige Kontakte ins Ausland, darunter nach Neuseeland, Großbritannien, die Schweiz, Australien und Spanien, hieß es in der Fahndung. Von den Anwälten


Moras war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Deutschlandweit laufen zahlreiche Ermittlungen gegen Händler, Anwälte und Steuerberater wegen des Cum-Ex-Skandals. Immer wieder gab es in


den vergangenen Jahren Razzien bei Banken. Vor etwa einem Jahr verurteilte das Landgericht Bonn zwei britische Händler zu Bewährungsstrafen. caw/Reuters/AP