Knochenfunde beim ulanengrab waren lange rätselhaft

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Im Lämmerberg geben Berggebäude Zeugnis von dem seit etwa 1266 bis gegen 1864 anhaltenden Erzbergbau: Osterlämmerstolln und Tiefer Beständig Glück Stolln mit Göpel- und Altem Stuffenschacht


sowie Tiefem Erbstolln mit Knochenschacht, bei dessen Sandsteinstele wir uns jetzt befinden. Von Manfred Gärtner Im Lämmerberg geben Berggebäude Zeugnis von dem seit etwa 1266 bis gegen 1864


anhaltenden Erzbergbau: Osterlämmerstolln und Tiefer Beständig Glück Stolln mit Göpel- und Altem Stuffenschacht sowie Tiefem Erbstolln mit Knochenschacht, bei dessen Sandsteinstele wir uns


jetzt befinden. Später war auch die Wismut in der Nähe tätig. Es handelt sich um einen alten Tagesschacht, der 1718 aufgegeben worden war. Dann wurde die Gegend vom Siebenjährigen Krieg


heimgesucht (1756-1763). In den Jahren 1761 bis 1763 lagen sich – getrennt durch die Rote Weißeritz – in Winterlagern Kaiserliche, Österreicher und Reichsarmee am rechten Ufer, Preußen am


linken Talhang gegenüber. Daran erinnern Reste heute überwucherter Schanzen. Es gab Gefechte, Scharmützel, Verwundete, Tote. Als der Schacht 1798 erneut abgeteuft wurde, fand man in ihm


Menschenknochen, Gebeine, die möglicherweise aus den Kampfhandlungen stammten. 1812 erhielt der Knochenschacht eine Aufziehhaspelförderung und war 21 Lachter (43,9 m) tief. 1813 wäre seine


Erzwäsche fast Lazarett der Franzosen geworden. 1814 wurde auf 26 Lachter (54,4 m) abgeteuft, 1815 eine Abzugsrösche wohl in Peter Langes Grund angelegt. Erbstolln (von „enterben“, d.h.


entwässern) dienten der Entwässerung gleich mehrerer Schächte, Röschen hingegen nur eines Schachtes. Südlich der Knochenschachthalde zeigte sich 2004 ein Tagesbruch von 60 cm Durchmesser und


einem Meter Tiefe, der sich nach unten etwas weitete. Er wurde durch die Bergsicherung Freital mit Seilabsperrung und Schild „Einbruchgefahr“ versehen.