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DÜSSELDORF. DER VBE NORDRHEIN-WESTFALEN HAT EINE DEBATTE ÜBER DIE ZUKUNFT DER GRUNDSCHULE ANGESTOSSEN. KLAR SEI: „DIE GRUNDSCHULE IST DIE EINZIGE SCHULE FÜR ALLE KINDER. SIE SPIEGELT DIE
HETEROGENITÄT IN DEN KLASSEN, INKLUSIVER UND INTEGRATIVER UNTERRICHT GEHÖREN ZUM ALLTAG. IN DER GRUNDSCHULE WIRD DIE BASIS DER BILDUNG ALLER KINDER GELEGT. DESHALB MUSS DIE GRUNDSCHULE
DEUTLICH MEHR IN DEN BLICK DER POLITIK GENOMMEN WERDEN“, SO HEISST ES IN EINEM GRUNDSATZPAPIER. ABER: WELCHE ROLLE KOMMT DER GRUNDSCHULE IN EINER DIGITALISIERTEN WELT ZU? UND WIE KANN ES
LEHRKRÄFTEN GELINGEN, DEN WACHSENDEN HERAUSFORDERUNGEN GERECHT ZU WERDEN? DER VBE HAT DAZU ERSTE VORSCHLÄGE PARAT. Aus Sicht des VBE bedarf es einer grundsätzlichen Diskussion darüber, wie
die (Grund-)Schule künftig arbeiten soll – und mit welchen Zielen. Sowohl der Bildungsbegriff und, damit einhergehend, der Leistungsbegriff müssten im Zeitalter von Google und Co. neu
definiert werden. Dabei stellten sich drei Kernfragen: „Welche Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten benötigen Kinder und Jugendliche für eine partizipative Teilhabe an unserer
Gesellschaft unter demokratischen Gesichtspunkten?“ „Welche Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten benötigen Kinder und Jugendliche für eine sich wandelnde Berufswelt?“ „Welche
Auswirkungen hat die Digitalisierung auf das System Schule und die in ihm verankerten Personen?“ DIE GRUNDSCHULEN STEHEN VOR GEWALTIGEN HERAUSFORDERUNGEN – WIE DER INKLUSION Die Ausgangslage
sei schwierig. Die Arbeit in den Grundschulen werde zunehmend belastender. Die Kollegien seien massiv vom Lehrkräftemangel betroffen. „Im System sind immer weniger grundständig ausgebildete
Lehrkräfte, die immer mehr Aufgaben übernehmen müssen“, so schreibt VBE-Landeschef Stefan Behlau. Dazu kämen die Herausforderungen durch die Inklusion. „Obwohl der Anteil der Kinder im
gemeinsamen Lernen, also Kinder mit und ohne Behinderung, an den Grundschulen am höchsten ist, wurden die Grundschulen bisher bei der Neuausrichtung der Inklusion noch nicht mitgedacht.“
Ausgeschriebene Stellen für Sonderpädagogen könnten nur selten überhaupt besetzt werden. „Dennoch sollen die Lehrkräfte in den Grundschulen die Vorarbeit dazu leisten, dass inklusives Lernen
an den weiterführenden Schulen effektiv und sinnvoll durchgeführt werden kann“, so heißt es anklagend in dem Papier. Perspektivisch sei es sinnvoll und wünschenswert, Grundschulen zu
„Quartiersschulen“ zu entwickeln – zi pädagogischen Zentren also, in denen Beratungs- und Unterstützungsangebote für Familien angesiedelt werden. Dies sei jedoch an folgende Voraussetzungen
gekoppelt: * Die Schulleitung benötigt eine entsprechende Erhöhung ihrer Leitungszeit, um die zusätzlichen Aufgaben bearbeiten zu können. * Ebenso kann eine Quartiersschule nur mit dem
entsprechenden Einsatz des Kollegiums erfolgreich sein. Auch dieses benötigt für den erweiterten Aufgabenbereich zusätzliche zeitliche Ressourcen. * In den meisten Schulgebäuden sind
sämtliche vorhandenen Räumlichkeiten belegt. Demzufolge sind bauliche Maßnahmen notwendig, um eine Quartiersschule zu ermöglichen. * Darüber hinaus werden zusätzliche sächliche Ressourcen
gebraucht. „Es muss aber darauf hingewiesen werden, dass diese Forderung mit der aktuellen Ausstattung der Schulen in der Regel nicht möglich ist“, so betont Behlau. Die Umwandlung zu
Quartiersschulen komme realistischerweise – auch falls massiv investiert werden sollte – in absehbarer Zeit nur für einzelne Schulstandorte infrage. AM ANFANG STEHT DIE BEKÄMPFUNG DES
LEHRERMANGELS Dazu sei ein qualitativ hochwertiger Ganztag wünschenswert. Während in NRW der offene Ganztag – mit Unterricht am Vormittag und unverbindlichen Betreuungsangeboten am
Nachmittag – die Regel ist, fordert der VBE perspektivisch die Option, dass Grundschulen freiwillig entscheiden können, in einen gebundenen Ganztag zu gehen, der eine Förderung über den
ganzen Tag erlaubt. Allerdings: „Damit Kinder im offenen Ganztag nicht hauptsächlich betreut werden, werden Beschäftigte mit pädagogischen Qualifikationen gebraucht. Dieser Personenkreis ist
nur mit attraktiven Arbeitsbedingungen im Ganztag und wertschätzenden Verträgen für die zu leistende Arbeit zu gewinnen. Der Ganztag benötigt aber ebenso ausreichend Räumlichkeiten und eine
gute sächliche Ausstattung, damit er gelingen kann.“ Überhaupt: Die Qualität der Grundschulen hängt laut VBE entscheidend davon ab, den grassierenden Mangel an Grundschulpädagogen in den
Griff zu bekommen. „Grundschulen benötigen eine bessere und systematische Unterstützung. Nur so ist es möglich, dass in den Grundschulen eine auf die Zukunft gerichtete Schul- und
Unterrichtsentwicklung gestaltet werden kann“, so unterstreicht Behlau. Hierzu gehörten neben „einer gerechten und wertschätzenden Bezahlung mit der Eingangsbesoldung A13/EG13 für alle
Lehrkräfte und die Unterstützung durch multiprofessionelle Teams“. _Agentur für Bildungsjournalismus_ Geforderte Entlastungen DER VBE FORDERT ENTLASTUNGEN VON GRUNDSCHULLEHRKRÄFTEN, UM DIE
ZUKUNFTSFÄHIGKEIT DER GRUNDSCHULEN ZU GEWÄHRLEISTEN. ENTLASTUNGSMÖGLICHKEITEN SIEHT DER VBE IN FOLGENDEN BEREICHEN: * Angleichung der Anrechnungsstunden an die der weiterführenden Schulen, *
feste Beratungszeiten als Teil der Unterrichtsverpflichtung, * Absenkung der Unterrichtsverpflichtung auf 25,5 Stunden (parallel zu den Schulen des gemeinsamen Lernens), * Festlegung der
Klassengrößen auf 24 Kinder pro Klasse, wobei Kinder mit sonder-pädagogischem Förderbedarf doppelt gezählt werden, * zeitgemäße Ausstattung mit digitalen Endgeräten, * Einrichtung von
Lehrerarbeitsplätzen. > Wann, wenn nicht jetzt? Gebt Lehrern endlich die Unterstützung, die > sie brauchen!