
- Select a language for the TTS:
- Deutsch Female
- Deutsch Male
- Language selected: (auto detect) - DE
Play all audios:
Es wird heißer: Forscher haben berechnet, wie viele Tage mit Extremtemperaturen auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Für Deutschland ist die Zahl nicht gerade niedrig. Deutschland hat
aufgrund des Klimawandels in den vergangenen zwölf Monaten rund doppelt so viele extreme Hitzetage erlebt, wie es ohne die Erderwärmung der Fall gewesen wäre. Das geht aus einer Auswertung
der gemeinnützigen US-Organisation Climate Central, der Organisation World Weather Attribution und anderer Partner auf Basis von internationalen Klimadaten hervor. Als extreme Hitzetage
sind in der Auswertung solche Tage definiert, an denen die Höchsttemperatur jeweils 90 Prozent der durchschnittlich lokal gemessenen Temperaturen im Zeitraum von 1991 bis 2020 überstieg. Im
Zeitraum vom Anfang Mai vergangenen Jahres bis Anfang Mai dieses Jahres erlebte Deutschland 50 solcher Tage. 24 davon, also knapp die Hälfte, sind der Analyse zufolge auf den Effekt des
Klimawandels zurückzuführen. Um zu bestimmen, welchen Anteil die menschengemachte Erderwärmung daran hat, berechnete das Team ein theoretisches Szenario ohne Erderwärmung und verglich die
tatsächlich beobachtete Zahl der extremen Hitzetage damit. MINDESTENS 30 ZUSATZ-HITZETAGE FÜR DIE HÄLFTE DER MENSCHEN Im untersuchten Zeitraum erlebten der Analyse zufolge vier Milliarden
Menschen – rund die Hälfte der Weltbevölkerung – mindestens 30 zusätzliche, klimawandelbedingte extreme Hitzetage. Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen von
unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen
oder wieder ausblenden. Externen Inhalt anzeigen Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt
werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten
oder widerrufen können. In 195 von 247 untersuchten Ländern und Regionen verursachte der Klimawandel mindestens eine Verdoppelung der extremen Hitzetage. In Europa war das am stärksten durch
den Klimawandel beeinflusste Hitzeereignis eine Hitzewelle, die sich im Juni 2024 von Griechenland über Rumänien Richtung Asien und den Nahen Osten erstreckte. „Der Klimawandel ist da, und
er tötet. Mit jedem verbrannten Barrel Öl, jeder freigesetzten Tonne Kohlendioxid und jedem Bruchteil eines Grades Erwärmung werden mehr Menschen von Hitzewellen betroffen sein“, wird die
deutsche Klimaforscherin Friederike Otto vom Imperial College London in einer Mitteilung zitiert. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts gab es 2023 und 2024 jeweils rund 3.000
hitzebedingte Sterbefälle in Deutschland. Ein besonderes Risiko stellen Hitzewellen für Ältere, Vorerkrankte, aber auch Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder dar. ORGANISATION BERECHNET
ANTEIL DES KLIMAWANDELS Otto hat die World Weather Attribution gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, bei konkreten Extremwetterereignissen schnell zu berechnen, inwieweit dafür der
Klimawandel verantwortlich ist. Die Forscherin hat jedoch auch eine gute Nachricht: „Wir wissen genau, wie wir verhindern können, dass die Hitzewellen noch schlimmer werden: unsere
Energiesysteme so umbauen, dass sie effizienter werden und auf erneuerbaren Energien statt auf fossilen Brennstoffen basieren, und eine gleichberechtigtere und widerstandsfähigere
Gesellschaft schaffen.“ © dpa-infocom, dpa:250530-930-608352/1 _Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal._