Neu im kino: schmuckkästchen-kino: wes andersons neuer film

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Ein Filmset wie ein Museum und Bill Murray als Gott: Wes Anderson hat einen neuen Film gemacht. Mit dabei sind auch Benicio del Toro und die Tochter eines Weltstars, die in Cannes für


Glamour sorgte. Wes Anderson ist ein Regisseur, der für seine Liebe zum Detail berühmt ist. Ein Beispiel dafür erlebte Hauptdarsteller Benicio del Toro am Set seines neuen Films „Der


phönizische Meisterstreich“. Während einer Szene bemerkte er plötzlich hinter sich ein echtes Kunstwerk von René Magritte – sorgsam platziert, obwohl es im Film keinerlei direkte Funktion


hat. Es war einfach da, um das Set so authentisch wie möglich wirken zu lassen. Solche Momente sind typisch für Andersons Arbeitsweise – del Toro erzählt diese Anekdote im Interview der dpa.


In „Der phönizische Meisterstreich“ spielt der Oscar-Preisträger den schwerreichen und skrupellosen Unternehmer Zsa-Zsa Korda, um den sich eine Geschichte voller Wendungen entspinnt: teils


Spionagethriller, teils Vater-Tochter-Drama. Den Part der Tochter hat übrigens Mia Threapleton übernommen - die Tochter von Weltstar Kate Winslet. Die 24-Jährige sorgte kürzlich mit ihrem


Auftritt in Cannes bei der Premiere des Films für einen besonders glamourösen und auch rührenden Moment, als sie sich in einem smaragdgrünen Kleid mit goldenen Blätter-Verzierungen von Oscar


de la Renta präsentierte.  Bei der Oscar-Verleihung 1998 trug ihre Mutter Kate eine ähnliche Robe - sattes Grün, bodenlang und mit üppigen Goldstickereien. Angefertigt hatte das aufregende


Kleid damals das Modehaus Givenchy.  Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit


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Aber nicht nur Threapletons Kleid sorgte in Cannes für Begeisterung, sondern auch Andersons zwölfter Spielfilm mit seiner unverkennbaren Ästhetik. Symmetrische Bildkompositionen, kräftige


Farben und Sets, die wie detailverliebte Bühnenbilder wirken – all das ist Teil seiner Handschrift. Schauspieler Michael Cera, der einen norwegischen Hauslehrer spielt, beschreibt Andersons


Bildsprache im Interview treffend als „Stillleben“. Ausgestattet mit Kunstwerken wurde Anderson dafür unter anderem von der Hamburger Kunsthalle. Gedreht hat er seinen Star-besetzten Film im


Potsdamer Studio Babelsberg.  DARUM GEHT ES  Das Geschehen spielt in den 50er Jahren. Zsa-Zsa Korda ist einer der reichsten und meist verfolgten Männer Europas. Auf der Flucht vor einem


weiteren Mordanschlag trifft er seine Tochter (gespielt von Kate Winslets Tochter Mia Threapleton, 24), die er seit langem nicht mehr gesehen hat, und will sie zu seiner Nachfolgerin machen.


Sie lebt allerdings als Nonne und kann mit seinen skrupellosen Geschäftsmethoden wenig anfangen. Dennoch begeben sich die beiden auf eine Reihe von Abenteuern, um Kordas Plan zu


verwirklichen: ein größenwahnsinniges Infrastrukturprojekt, das den Namen „phönizischer Meisterstreich“ trägt. Dafür suchen sie nach Investoren und treffen allerlei sonderbare Charaktere -


dargestellt etwa von Tom Hanks, Scarlett Johansson oder Benedict Cumberbatch. Bill Murray spielt als Gott im Himmel eine kleine, aber nicht unwichtige Rolle.  DER SPEZIELLE STIL VON ANDERSON


Zuschauer kennen das von Anderson: Die Story und die Charaktere sind skurril. Dabei spielen die Schauspieler gewollt künstlich, was dem Geschehen eine gewisse Ironie gibt. „Ich weiß nicht,


ob es daran liegt, dass die Bewegungen übertrieben sind, oder ob sie in der formalen Strenge seines Stils einfach sehr auffallen“, sagte Cera dazu. „Ich glaube, dieser Kontrast ist es, der


es so albern erscheinen lässt: jemanden zu sehen, der sich in einer Welt bewegt, die so ein kleines Schmuckkästchen ist, dass man dabei einfach albern aussieht.“ Längst gelten


Wes-Anderson-Filme als eigenes Genre. Sein Stil ist so markant, dass er sogar als Social-Media-Filter Kultstatus erreicht hat. UNFREIWILLIGE ANSPIELUNG AUF ELON MUSK? Manchmal leidet


darunter aber der Rest. Die Story verliert sich, wie bei allen jüngeren Filmen Andersons, in kaum zu überblickenden Details. Emotional berührend ist die Vater-Tochter-Geschichte nicht, soll


es wohl auch nicht sein.  Interessant ist eine wohl unfreiwillige Parallele zur heutigen Zeit. So erinnerte del Toros Figur eines größenwahnsinnigen Geschäftsmanns in Cannes einige Leute an


Elon Musk und US-amerikanische Verhältnisse. Er habe während des Drehs nicht daran gedacht, dass sich der Film für einige Zuschauer sehr zeitgemäß anfühlen könnte, sagte del Toro. Aber nun


könne er es verstehen. „Der Tycoon in diesem Film wird ein besserer Mensch“, sagte er. „Das ist die Hoffnung, die darin steckt. Ich bin froh, dass es so ist. Denn ich denke, in diesen Zeiten


ist es gut, etwas Hoffnung zu haben.“ © dpa-infocom, dpa:250529-930-604762/1 _Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal._