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------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * China verfolgt weiter eine drakonische Covid-Politik. Millionenstädte werden
unter Quarantäne gestellt, sobald eine Infektion mit dem Coronavirus gemeldet wird. Reisende müssen lange Quarantäne in Kauf nehmen, wenn sie ins Land möchten. Ein Nebeneffekt dieser
strengen Vorgaben dürfte gewesen sein, dass laut offizieller Darstellung bisher kein Fall der Affenpocken in China gemeldet wurde. Das ist seit diesem Wochenende anders. Im Südwesten der
Volksrepublik, in der Region Chongqing, wurde das Virus festgestellt. Laut den Behörden war die betroffene Person aus dem Ausland eingereist und stand unter Covid-Quarantäne, als die
Ansteckung ermittelt wurde. Offen blieb bisher, ob es sich um eine Ausländerin oder einen Ausländer oder eine Chinesin oder einen Chinesen handelt. Die Reaktion der Regierung lässt zumindest
vermuten, dass es um eine Ausländerin oder einen Ausländer gehen dürfte. Nach Bekanntwerden des Falls wandte sich der Chefvirologe des Chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle an die
Öffentlichkeit. Wu Zunyou schrieb in dem Twitter-ähnlichen Onlinedienst Weibo, dass »ein Fall durch das Netz geschlüpft« sei. Nun müsse die Vorbeugung gegen weitere Ansteckungen im
Vordergrund stehen, so der Virologe. Dafür gab er laut dem US-Sender CNN fünf Regeln aus, an die sich die Bevölkerung halten solle. Die erste Vorgabe lautet: »Vermeiden Sie jeden
Hautkontakt mit Ausländern.« Bei Weibo wurde diese äußert pauschale Regelung von vielen Nutzern kritisiert. Damit würden Ausländerinnen und Ausländer potentiell diskriminiert, schrieben
Nutzer. Manche verwiesen auf Ressentiment gegenüber Chinesinnen und Chinesen im Ausland nach dem Beginn der Coronapandemie. Seit Anfang Mai wurden mehr als 47.600 bestätigte Fälle in 90
Ländern gemeldet, in denen Affenpocken nicht endemisch sind. Die WHO hatte den Ausbruch der Krankheit im Juli zu einem weltweiten Gesundheitsnotstand erklärt und damit die höchste Alarmstufe
ausgerufen. Der Ausbruch von Affenpocken in Europa kann nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO gestoppt werden. Es gebe ermutigende Anzeichen dafür, dass die Zahl der Fälle
in vielen europäischen Ländern, darunter Frankreich, Deutschland, Portugal, Spanien und Großbritannien, von Woche zu Woche abnehme, teilte die WHO Ende August mit. VERÄNDERUNG DER
VERHALTENSWEISE BEOBACHTET Catherine Smallwood, Leiterin der Abteilung Affenpocken des WHO-Regionalbüros für Europa, nannte die wohl wichtigsten Faktoren für die beobachtete Verlangsamung.
Zum einen würden Infektionen schneller diagnostiziert, sodass sich Betroffene isolieren können. Zum anderen seien es Verhaltensänderungen. Es gebe Hinweise darauf, dass die Menschen – vor
allem Männer, die Sex mit Männern hätten und zu bestimmten Risikogruppen gehörten – gut über die Krankheit informiert seien. In Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut seit Mai 3455
Fälle gemeldet (Stand: 30. August). Dabei sei die Zahl der wöchentlich übermittelten Fälle seit Anfang August 2022 leicht rückläufig, berichtete das Institut. »Dieser Gesamttrend ergibt sich
aber aus einzelnen lokalen Trends, die durchaus noch unterschiedlich verlaufen. Daher muss abgewartet werden, ob sich der Rückgang der Fallzahlen weiter fortsetzt«, schränkte das RKI ein.
jok