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------------------------- * * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * In der massiven Coronawelle in China haben die chinesischen Behörden den
Einsatz des Medikaments Lagevrio (Molnupiravir) des amerikanischen Herstellers Merck erlaubt. Über die Notzulassung, die an Auflagen gebunden ist, berichtete die chinesische
Arzneimittelaufsicht am Freitag auf ihrer Website . Mit dem Medikament könnten Patienten mit zunächst leichten Symptomen behandelt werden, die Risikofaktoren für einen schweren
Covid-19-Verlauf haben, teilte die Behörde mit. Dazu gehörten schwere Krankheiten, hohes Alter, Übergewicht, Diabetes, Herz- oder Lungenkrankheiten oder Krebs. Im Februar war bereits das
Medikament Paxlovid von Pfizer erlaubt worden. Mulnopiravir, der Wirkstoff von Lagevrio, ist ein sogenanntes Virostatikum. Es erzeugt Kopierfehler bei der Vermehrung des Coronavirus im
Körper und verhindert so eine Ausbreitung und einen möglicherweise schweren Krankheitsverlauf. Das bevölkerungsreichste Land der Erde erlebt gerade eine verheerende Phase der Pandemie, der
besonders Menschen im hohen Alter oder mit Vorerkrankungen zum Opfer fallen. Krankenhäuser sind überlastet, Krematorien können die Leichen nicht schnell genug einäschern. ABRUPTES ENDE DER
NULL-COVID-POLITIK Nach westlichen Schätzungen könnten schon Zehntausende ums Leben gekommen sein. Doch in China werden nach einer sehr engen Definition nur diejenigen als Coronatote
gezählt, die nach einer Infektion an Lungenentzündung oder Versagen der Atemwege sterben. Nach fast drei Jahren mit Lockdowns, Massentests und Zwangsquarantäne hatte China am siebten
Dezember abrupt ein Ende seiner Null-Covid-Politik verkündet. Die Kehrtwende wurde damit begründet, dass die Infektionen mit den neuen Omikron-Varianten nicht mehr so schwer verliefen.
Experten sahen den Grund allerdings vor allem darin, dass die strikten Maßnahmen mit der explosionsartigen Ausbreitung nicht mehr Schritt halten konnten. Auch belasteten die Beschränkungen
die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zunehmend. Nach offiziell unbestätigten internen Schätzungen haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18
Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert. Nach Berechnungen des in London ansässigen Forschungsunternehmens Airfinity infizieren sich gerade täglich 1,8 Millionen Menschen neu, etwa
11.000 davon sterben. Bis Ende April könnte die Zahl der Coronatoten den Berechnungen zufolge auf 1,7 Millionen anwachsen. Offizielle Zahlen veröffentlichen die chinesischen Behörden nicht
mehr. jae/dpa