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Die Aktionärsrevolte gegen JP-Morgan-Chef Jamie Dimon ist gescheitert. Bei der Hauptversammlung der größten US-Bank in Tampa fand ein Antrag für eine Teilentmachtung Dimons keine Mehrheit.
Der Antrag, wonach Dimon seinen Titel als Verwaltungsratschef der Bank hätte abgeben sollen, fand lediglich die Zustimmung von 32 Prozent der Aktionäre. Damit ging die Abstimmung für den
Bankchef besser aus als im vergangenen Jahr, als 40 Prozent der Anteilseigner für einen ähnlichen Antrag gestimmt hatten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf einen
Insider berichtete, soll Dimon für den Fall seiner Niederlage bei der Abstimmung mit seinem Abschied von der Unternehmensspitze gedroht haben Dimon hält bei JP Morgan alle Macht in einer
Person, weil er gleichzeitig Chef des Vorstands und des Verwaltungsrats ist. Kritische Aktionäre hatten sich zuletzt dafür starkgemacht, dass Dimon einen der Posten abgibt. Als Grund führten
sie eine Skandalserie an, mit der JP Morgan in den vergangenen Monaten zu kämpfen hatte. So musste der Konzern einen sechs Milliarden Dollar schweren Spekulationsverlust hinnehmen und sah
sich mit dem Vorwurf der Marktmanipulation konfrontiert. Dimon bezeichnete den Spekulationsskandal am Dienstag als "extrem peinlich". Die meisten Investoren halten dennoch zu
Dimon. Der Manager, der gerne äußerst selbstbewusst und schlagfertig auftritt, hatte die Bank ohne Staatshilfen durch die Finanzkrise geführt und zur Nummer eins in den USA gemacht. Trotz
des Spekulationsdesasters hatte die Bank im Jahr 2012 mit mehr als 21 Milliarden Dollar so viel wie noch nie verdient. Im ersten Quartal 2013 setzte sich die Rekordserie fort: Unter dem
Strich stand ein Gewinn von 6,5 Milliarden Dollar. Als am Dienstag die ersten Meldungen über seinen Verbleib an der Spitze durchsickerten, schoss der Aktienkurs von JP Morgan um zwei Prozent
nach oben - auf den höchsten Stand seit zwölf Jahren. stk/AP/Reuters