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York/Washington - Für die Deutsche Telekom wird die angestrebte Trennung von der Tochter T-Mobile USA schwieriger. Nach den Wettbewerbshütern im US-Justizministerium hat nun auch der
rivalisierende Mobilfunkanbieter Sprint Klage gegen den 39 Milliarden Dollar schweren Deal mit dem Branchenriesen AT&T eingereicht. Das Unternehmen befürchtet im Fall eines Verkaufs eine
marktbeherrschende Stellung für AT&T. "Mit dem heutigen juristischen Schritt setzen wir unsere Anwaltschaft für die Konsumenten und den Wettbewerb fort", erklärte
Sprint-Chefjustiziarin Susan Haller in Washington. Der Mobilfunkanbieter gehört seit Bekanntwerden des geplanten Geschäfts Anfang des Jahres zu den schärfsten Kritikern. Sprint ist die
Nummer drei auf dem US-Mobilfunkmarkt - aber mit großem Abstand zu den beiden Marktführern Verizon und AT&T. T-Mobile USA ist die Nummer vier. 2008 hatte die Deutsche Telekom selbst
noch Pläne geäußert, Sprint zu übernehmen. Jetzt geht das Unternehmen mit den gleichen Argumenten gegen den Verkauf vor wie das Justizministerium in seiner Klage vor einer Woche: Die Preise
drohen zu steigen und die Innovationsbereitschaft abzunehmen. Leidtragende wären die anderen Mobilfunkanbieter und die Kunden. AT&T und Verizon würden am Ende mehr als drei Viertel des
Marktes kontrollieren, rechnete Sprint vor. Nun muss ein Gericht in der Hauptstadt Washington über das Milliardengeschäft entscheiden. Sollte das Geschäft platzen, können sich die Bonner
nach eigenen Angaben aber auf eine satte Entschädigung freuen. AT&T kann aber vom Vertrag zurücktreten, wenn die gemachten Auflagen einen Wert von 7,8 Milliarden Dollar überschreiten.
Aus Sicht der Telekom trägt allerdings der Käufer das wirtschaftliche Risiko des Zusammenschlusses und damit auch eventueller Auflagen. Die Entschädigung für die Telekom beliefe sich auf
drei Milliarden Dollar in bar. Hinzu käme ein Paket aus vergünstigtem Roaming und Funklizenzen. Insgesamt wird das "Trostpflaster" auf einen Wert von sechs bis sieben Milliarden
Dollar geschätzt. dis/dpa