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München/London - Es ist eine überraschende Aussage: Bernie Ecclestone hat erstmals eingeräumt, dem ehemaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky 44 Millionen Dollar gezahlt zu haben. Er
habe sich erpresst gefühlt, sagte der Formel-1-Chef dem britischen "Daily Telegraph". Gribkowsky muss sich bald vor Gericht verantworten - die Staatsanwaltschaft München wirft ihm
unter anderem Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung vor. Ecclestone hatte bisher erklärt, er habe mit illegalen Zahlungen an den Ex-BayernLB-Manager im Zusammenhang mit dem
Verkauf von Formel-1-Anteilen im Jahr 2006 nichts zu tun. Nun gab der 80-Jährige an, Gribkowsky habe ihm damals indirekt gedroht, die britische Steuerbehörde auf Finanzgeschäfte in
Zusammenhang mit seiner Investmentgesellschaft Bambino Holdings hinzuweisen. "Er hat mich erpresst, und ich wollte kein Risiko eingehen. Bei der Investmentgesellschaft war nichts
falsch. Gar nichts", sagte Ecclestone dem Blatt. Dennoch zahlte der Formel-1-Chef. Er habe vermeiden wollen, sich womöglich jahrelang in kostspieligen Gerichtsprozessen gegen mögliche
Anschuldigungen verteidigen zu müssen, sagte er der Zeitung. Auch gegen Ecclestone ermittelt die Münchner Staatsanwaltschaft wegen Beihilfe zur Untreue, es ist aber noch offen, ob es zur
Anklage kommt. Gribkowsky betreute 2006 als Risikovorstand für die BayernLB den Verkauf der Formel-1-Anteile an den britischen Finanzinvestor CVC Capital Partners. Mit Hilfe von
Briefkastenfirmen auf Mauritius und den britischen Jungferninseln sollen die Bestechungszahlungen verschleiert worden sein. Die Anteile an der Formel 1 waren der BayernLB nach der Pleite der
Kirch-Gruppe 2002 als Sicherheiten zugefallen. Gribkowsky sitzt seit Anfang Januar in Untersuchungshaft. fdi/dpa