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------------------------- * * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Im Bahnkonzern ist Streit über die hohen Gebühren für die Infrastruktur
ausgebrochen. In vertraulichen Stellungnahmen, die dem SPIEGEL vorliegen, beklagen die Konzerntöchter DB Fernverkehr sowie DB Cargo eine »Umverteilung zu Lasten der eigenwirtschaftlichen
Segmente ... ohne sachliche Begründung der differenzierten Kostensteigerung«. WENN TRUMP GEWINNT Die Vorbereitungen für eine zweite Amtszeit von Donald Trump laufen – rechte Denkfabriken
entwickeln ein Programm, das auf ein Ende des westlichen Bündnissystems abzielt. Innenpolitisch sinnt der Ex-Präsident auf Rache an seinen Gegnern. Und die deutsche Regierung wirkt wie
gelähmt. LESEN SIE UNSERE TITELGESCHICHTE, WEITERE HINTERGRÜNDE UND ANALYSEN IM DIGITALEN SPIEGEL. Zur Ausgabe Die Schreiben kommen einer Kriegserklärung an die Infrastruktursparte des
Konzerns gleich. Nach kleineren Reformen der Ampelkoalition ist sie seit Anfang 2024 gemeinwohlorientiert und trägt den Namen DB InfraGo. Diese kämpft jetzt mit der Überlastung und nicht
gesicherten Finanzierung des Netzes, das der Konzern jahrzehntelang vernachlässigt hatte. Weil das Geld für die Sanierung nicht allein aus dem Bundeshaushalt kommen kann, sollen von 2025 an
die Gebühren für die Schienennutzung, die sogenannten Trassenpreise, angehoben werden. Der Fern- und Güterverkehr, so die Kritik, werde dabei deutlich stärker belastet als der
Regionalverkehr, dessen Trassenpreise aufgrund der Regionalisierungsmittel gedeckelt sind. Gemäß Unterlage könnten sich die Preise um 14,3 bis 19,5 Prozent verteuern. Eine solche Erhöhung
widerspräche dem politischen Ziel der »Verkehrsverlagerung auf die klimafreundliche Schiene«. KRITIK AM DEUTSCHLANDTICKET Die DB Fernverkehr warnt, das vorgesehene Investitionsprogramm in
Fahrzeuge und Werkstätten sei bei einer solchen Preiserhöhung nicht mehr umsetzbar, weil es auf Basis anderer Trassenpreise geplant gewesen sei. Teile des Angebots würden unwirtschaftlich
und müssten eingestellt werden. Weil dies wiederum zu geringeren Einnahmen der Infrastrukturgesellschaft führen würde, drohe eine Abwärtsspirale mit weiteren Preisanpassungen und
Angebotseinschränkungen. Zusätzlich belaste das Deutschlandticket den Fernverkehr, da damit »gewisse Verlagerungseffekte« zu dem vergünstigten Nahverkehr verbunden seien. Fahrgäste nutzten
seit der Einführung des auch als 49-Euro-Ticket bekannten Angebots verstärkt den günstigen Nahverkehr. Die DB Fernverkehr argumentiert, sie könne »auch angesichts des Netzzustandes
(Pünktlichkeit, Umleitungen, Ausfälle)« die Trassenpreiserhöhungen nicht an die Kunden weitergeben, sie würden daher voll auf das Ergebnis durchschlagen. Die Güterverkehrssparte DB Cargo
erklärte in ihrer Stellungnahme, sie werde gezwungen sein, die höheren Preise an die Kunden weiterzugeben. Dadurch werde jedoch die Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs »drastisch
gemindert«. Viele Kunden würden »der Schiene den Rücken kehren und auf andere Verkehrsträger wie die Straße ausweichen«. Bahn-Konkurrenten wie Flixtrain und das Bündnis für fairen Wettbewerb
im Schienenverkehr (Mofair) kritisieren die Preispolitik der früheren Netz AG seit Langem. Sie argumentieren, die hohen Trassenentgelte schränkten den Wettbewerb ein, da die privaten
Anbieter sie schlechter verkraften könnten als die staatliche DB Fernverkehr. Dass diese nun selbst gegen die Preispolitik ihrer Schwestergesellschaft aufbegehrt, ist ein Novum.