"wir wünschen uns einen zuschuss"

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------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Die Bundesagentur für Arbeit rechnet nach dem für 2020 prognostizierten


Defizit von rund 30 Milliarden Euro auch im nächsten Jahr mit keinem ausgeglichenen Haushalt. "Die Beitragseinnahmen werden bei dem Beitragssatz, den wir jetzt haben, bei der erwarteten


Arbeitslosenzahl und bei den hohen Ausgaben beim Kurzarbeitergeld nicht reichen, um den Haushalt zur Deckung zu bringen", sagte der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef


Scheele, der Nachrichtenagentur dpa. Die derzeit noch vorhandene Rücklage von fast 26 Milliarden Euro wird bereits zur teilweisen Deckung des Haushalts 2020 benötigt. "Dann wird man für


die Lücke einen Bundeszuschuss oder ein Darlehen brauchen", sagte Scheele. "Wir wünschen uns einen Zuschuss." Das Defizit sei auch durch politische Entscheidungen, etwa die


Erhöhung des Kurzarbeitergeldes oder die Übernahme von Sozialversicherungsbeiträgen größer geworden. "Da kann man legitimerweise sagen: Das muss durch Steuergeld ausgeglichen


werden." ARBEITSMARKTPOLITIK DÜRFE "NICHT GEFLEDDERT" WERDEN In jedem Fall wäre der Haushalt bei einem Einspringen des Bundes durch die Bundesregierung genehmigungspflichtig.


"Das wäre nicht im Sinne der BA und ihres Verwaltungsrats", sagte Scheele. Die Eigenverwaltung aus Vertretern von Arbeitnehmern und Arbeitgebern könne sich nicht wünschen, dass


jemand anderes über ihren Haushalt entscheidet: "Das ist meiner Ansicht nach für das konstituierende Element der Selbstverwaltung schon ein besonderer Zustand." Scheele sieht eine


Erhöhung des Beitragssatzes in der Arbeitslosenversicherung zurzeit als nicht sinnvoll an. Genauso wenig dürften aber arbeitsmarktpolitische Instrumente wie die Eingliederungszuschüsse oder


Qualifizierungen geopfert werden. Er sprach von einer "Gesamtrationalität" sowohl bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern als auch bei der Bundesregierung. Viele Leistungen der


Bundesagentur würden ohnehin auf Basis eines gesetzlichen Anspruchs gezahlt, etwa Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld. "Leute werden jetzt arbeitslos - da wäre es ja verrückt, ihnen die


Förderung zu versagen", sagte Scheele. "Es gibt eine gemeinsame Sichtweise, dass die aktive Arbeitsmarktpolitik nicht gefleddert wird." beb/dpa