
- Select a language for the TTS:
- Deutsch Female
- Deutsch Male
- Language selected: (auto detect) - DE
Play all audios:
------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig? In Japan
im Gefägnis, dann spektakulär als Freigänger geflüchtet: Carlos Ghosn ist für Überraschungen gut. Nun will Ex-Autoboss in Japan Post von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron erhalten
haben. Das Schreiben sei ihm im November von Macrons Vorvorgänger Nicolas Sarkozy überbracht worden, sagte Ghosn der französischen Wochenzeitschrift "Paris Match". Angaben zum
Inhalt machte der frühere Renault-Chef nicht. Auf eine Frage des Blattes zu zweifelhaften Zahlungen eines Renault-Gemeinschaftsunternehmens mit Nissan mit Sitz in Amsterdam sagte Ghosn, er
sei nicht aufgefordert worden, Kosten für Flugreisen oder Schenkungen an Universitäten zu rechtfertigen. Er sei damals für die französisch-japanische Autoallianz von Renault, Nissan und
Mitsubishi und beteiligte Unternehmen verantwortlich gewesen. "Heute sind vier Menschen nötig, um mich zu ersetzen", sagte er im Gespräch mit "Paris Match".
"Addieren Sie ihre Gehälter, die ihrer Mitarbeiter, ihre Reisen, ihre Kosten: Sie werden sehen, dass ich in Wirklichkeit ein Low-Cost-Chef war!" Ghosn gab das Interview der
Zeitschrift in Beirut - dorthin war er Ende Dezember unter bisher nicht ganz geklärten Umständen aus Japan geflüchtet. Der frühere Topmanager und Architekt des Autobündnisses mit Nissan war
am 19. November 2018 in Tokio unter anderem wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden. Im April 2019 wurde er unter strengen Auflagen auf Kaution aus der
Untersuchungshaft entlassen. Er hat die Vorwürfe mehrfach zurückgewiesen. Ghosn wies im Interview die Annahme zurück, er habe ein gespanntes Verhältnis zu Macron. Er räumte aber
Meinungsverschiedenheiten ein ("ein Unternehmenschef ist kein Ja-Sager"). Macron hatte sich im Skandal um Ghosn im vergangenen Juni bei einem Japanbesuch merklich zurückgehalten.
Als Präsident könne er sich nicht öffentlich in einen Rechtsfall einmischen, hatte er gesagt. Der französische Staat hält an Renault 15 Prozent der Anteile. hej/Reuters