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Aktivistinnen und Aktivisten der Organisation Extinction Rebellion haben am Morgen die Straße vor der deutschen Uniper-Zentrale in Düsseldorf blockiert, um gegen die Inbetriebnahme des
Kohlekraftwerks "Datteln 4" zu protestieren. Die Protestierenden schütteten zudem eine Tonne Steinkohle vor die Zufahrt des Konzerns. "Wir fordern Uniper dazu auf, die
lebensfeindlichen Geschäftspraktiken, die mit Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung einhergehen, zu stoppen", sagte eine Aktivistin. Uniper müsse die Kohleverstromung beenden.
"Datteln 4" geht diesen Sommer neu ans Netz, obwohl die Regierung beschlossen hat, in diesem Jahr mit dem Ausstieg aus der Kohlekraft zu beginnen. Umweltaktivisten deuten dies als
Symbol des "Versagens in der Klimapolitik". Die Steinkohle für "Datteln 4" stammt laut Extinction Rebellion aus Russland, Südafrika und Kolumbien und gehe oft zulasten
der Bevölkerung. Anwohner würden teils vertrieben, Arbeiter in den Kohleminen müssten teils zu lebensbedrohlichen Bedingungen schuften, hieß es. Die Bundesregierung argumentiert, die
Inbetriebnahme von Datteln 4 sei seit Jahren geplant gewesen. Zudem sei das Kraftwerk weit effizienter als viele ältere Meiler, die gleichzeitig abgeschaltet werden. Der Konzern Uniper
argumentiert, dass wegen der hohen Wirksamkeit von Datteln 4 unterm Strich sogar CO2 gespart werden könne. Das Kraftwerk speise auch Abwärme aus seiner Produktion ins Fernwärmenetz. Bis zu
100.000 Haushalte können dadurch beheizt werden. Bei Extinction Rebellion sieht man das anders. "Durch den billigen und dreckigen Strom werden umweltfreundlichere Alternativen vom Markt
gedrängt", sagt einer der Aktivisten. "Datteln 4 verdeutlicht, dass kurzfristige Konzerninteressen wichtiger sind als ein gesellschaftlicher Konsens und Klimaschutz." ssu