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Ölfeld bei Dhahran: Saudi-Arabien drosselt seine Produktion besonders stark
Die Ankündigung der Organisation erdölexportierender Länder (Opec), ihre Förderung zu drosseln, treibt die internationalen Rohölpreise steil nach oben.
Die Nordsee-Referenzsorte Brent verteuerte sich am Montagmorgen zeitweise um mehr als fünf Dollar je Barrel (159 Liter) gegenüber Freitag – und kostete zeitweise mehr als 85 Dollar. Dies war
der höchste Stand seit vier Wochen. Gegen zehn Uhr mitteleuropäischer Zeit kostete ein Fass 84,54 Dollar.
Am Wochenende hatten die OPEC-Staaten überraschend angekündigt, ihre Produktion um weitere 1,16 Millionen Fass pro Tag zu kürzen. Schon in den vergangenen Monaten hatten die
Kartellmitglieder Drosselungen um mehr als 2,5 Millionen Barrel vereinbart. Zurzeit verbrennt die Menschheit um die hundert Millionen Fass (knapp 16 Milliarden Liter pro Tag).
Mit der Förderkürzung stellt sich die Opec abermals gegen die US-Regierung. Washingtons Vertreter haben das Kartell in den vergangenen Monaten mehrmals aufgefordert, die Produktion nicht
weiter zurückzufahren. Die vergleichsweise hohen Spritpreise sind bei US-Verbrauchern extrem unpopulär, wenngleich sie viel niedriger sind als in Europa.
Die Drosselung sei »eine vorbeugende Maßnahme«, um den Ölmarkt zu stabilisieren, teilte Saudi-Arabiens Energieministerium mit. In den vergangenen Wochen waren die Preise für Öl und andere
Energieträger deutlich gefallen. Dies lag unter anderem an der Bankenkrise rund um die Silicon Valley Bank und die Credit Suisse; Marktteilnehmer fürchteten eine globale
Wirtschaftsabschwächung.
Saudi-Arabien will seine Produktion mit Abstand am stärksten zurückfahren: um 500.000 Barrel pro Tag. Es folgen der Irak (211.000 Fass), die Vereinigten Arabischen Emirate (144.000 Fass) und
Kuwait (128.000 Fass). Russland, das kein Opec-Mitglied, aber zusammen mit dem Kartell in der Allianz Opec+ vereint ist, will seine Förderung nicht weiter kappen. Der Kreml leidet seit
Monaten unter einem massiven Rückgang der Öl- und Gaseinnahmen.
Die höheren Ölpreise bremsten am Montag die jüngste Kursrally an Europas Börsen aus. Der deutsche Leitindex Dax, der in der vergangenen Woche mehr als 500 Punkte hinzugewonnen hatte,
startete nahezu unverändert in die neue Handelswoche und notierte gegen 10.30 Uhr morgens bei 15.633 Punkten.
Ölfeld bei Dhahran: Saudi-Arabien drosselt seine Produktion besonders stark