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------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Die Güterverkehrsbranche rechnet wegen eines Mangels an Lastwagenfahrern auch
in Deutschland und anderen europäischen Ländern mit Störungen im Lieferverkehr. Im Vereinigten Königreich gibt es derzeit in vielen Branchen Engpässe. »Was in Großbritannien passiert, ist
durch den Brexit beschleunigt. Ich gehe aber fest davon aus, dass wir in Westeuropa die gleiche Situation haben werden, nur etwas zeitversetzt«, sagte Dirk Engelhardt vom Bundesverband
Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung der Deutschen Presse-Agentur. »Wir warnen davor, dass wir auch in Westeuropa sehenden Auges in einen Versorgungskollaps laufen.« In britischen
Supermärkten kommt es derzeit immer wieder zu Engpässen bei verschiedenen Produkten. Auch Restaurants, Betriebe, Landwirte und sogar Klärwerke sind von Störungen in ihren Abläufen oder von
Knappheit bestimmter Güter betroffen, da viele Betriebe um die wenigen Fahrer konkurrieren. Die britische Road Haulage Association schätzt den Mangel derzeit auf rund 100.000 Fahrer. Während
der Pandemie haben viele europäische Fahrer, etwa aus Polen oder Rumänien, Großbritannien verlassen und sind zu ihren Familien in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Dass viele von ihnen wohl
nicht wieder zurückkehren werden, hat gleich mehrere Gründe. Einerseits ist seit dem Brexit die Freizügigkeit für EU-Arbeitskräfte vorbei, und es sind aufwendige und teure Visaverfahren
notwendig. Andererseits werden aber auch in vielen anderen europäischen Ländern Fahrer benötigt, sodass die Anziehungskraft Großbritanniens schwindet. Neue Handelshürden und Kontrollen an
der Grenze erschweren die Situation zusätzlich. Auch in Deutschland fehlen dem Logistikexperten Engelhardt zufolge bereits zwischen 60.000 und 80.000 Fernfahrer – Tendenz steigend. Jährlich
gingen rund 30.000 Fahrer in Rente, und nur rund 15.000 Nachwuchskräfte kämen nach. mik/dpa-AFX