Anzugskandal im skispringen: norwegens sportchef gibt nach manipulationsvorwürfen betrug zu

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------------------------- * * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Norwegens Skisprungteam hat bei der WM in Trondheim bewusst betrogen. Das


gestand Sportdirektor Jan Erik Aalbu bei einer Pressekonferenz im Teamhotel. Die Manipulation an den Anzügen sei ohne Rücksprache mit den Springern erfolgt. »Wir haben Änderungen an den


Anzügen vorgenommen in dem Wissen, dass sie nicht legal sind. So wie ich das sehe, haben wir betrogen. Wir haben versucht, das System auszutricksen. Das ist inakzeptabel«, sagte Aalbu. »Wir


haben alle enttäuscht, die das Skispringen lieben. Ich möchte mich bei den anderen Nationen, den WM-Organisatoren und den Fans entschuldigen. Ich bin selbst schockiert über diese


Enthüllungen.« Laut Aalbu seien lediglich die Anzüge der beiden Topspringer Marius Lindvik und Johann André Forfang manipuliert worden, bei keinem anderen Athleten oder Athletin seien


illegale Änderungen vorgenommen worden. Zudem sei der Betrug nur vor einem einzigen WM-Springen geschehen. »Wir haben bis auf diesen einen Wettkampf immer korrekte Anzüge getragen«, sagte


Aalbu. AALBU REVIDIERT SEINE AUSSAGEN Die Namen der Verantwortlichen nannte er nicht. In dem Video, auf dem die Manipulationsvorwürfe basierten, war Cheftrainer Magnus Brevig zu sehen, er


fehlte bei der Pressekonferenz, wohl weil er bereits auf dem Weg nach Oslo war. »Ich habe keine Kontrolle darüber, was Magnus Brevig letzte Nacht getan hat«, antwortete Aalbu auf eine Frage


der norwegischen Tageszeitung »VG«. Am Tag zuvor hatte Aalbu noch eine bewusste Aktion ausgeschlossen. »Es hat sich nicht um Manipulation des Anzugs gehandelt. Das ist kein Betrug, das ist


kein Doping«, hatte er erklärt. Nun ruderte er zurück. Zuvor hatte die Ethikkammer des Skiweltverbands Fis eine Untersuchung eingeleitet. Auf dem Video, das in Springerkreisen und in Medien


kursierte, war zu sehen, wie im Beisein von Brevig wohl in der Nacht zu Samstag an den WM-Anzügen geschneidert wurde. Die Norweger sollen eine nicht erlaubte Naht angebracht haben, die für


mehr Stabilität sorgen sollte. Daraufhin hatten drei Nationen Protest gegen den Start der Norweger eingelegt. Nach dem Springen von der Großschanze waren drei norwegische Athleten


disqualifiziert worden, darunter der zweitplatzierte Lindvik. »Das ist ein Desaster. Das macht mich wütend und traurig«, hatte DSV-Sportdirektor Horst Hüttel in der ARD gesagt. mlb/sid