Hans-georg maassen: cdu-politiker fordern konsequenzen nach umstrittenen äusserungen

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------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Nach den umstrittenen Äußerungen Hans-Georg Maaßens dauert in der Union die


Debatte über Konsequenzen für den CDU-Politiker an. Der Vorsitzende des Arbeitnehmerflügels der Union im Bundestag, Uwe Schummer, forderte von den Thüringer Kreisverbänden, sich von Maaßens


Kandidatur für ein Bundestagsmandat zu distanzieren. »Die Kandidatur von Herrn Maaßen schadet der Union«, sagte Schummer den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Mit seinen unreflektierten


Äußerungen sei jedes Interview »wie eine rollende Kanonenkugel auf einem Schiffsdeck«. Die Nominierung sei »ein Fehler« gewesen, , sagte Schummer weiter. »Mein Appell an die zuständigen


Kreisverbände: Entzieht ihm das Vertrauen für die Kandidatur. Besser kein Kandidat als ein schlechter Kandidat.« Maaßen hatte zuletzt mit Äußerungen über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk


für einen Eklat gesorgt. In einem Interview hatte der frühere Verfassungsschutzchef unterstellt, dass es Verbindungen zwischen Mitarbeitern der »Tagesschau« und der linken und linksextremen


Szene gebe. Er forderte darüber hinaus einen Gesinnungstest für Redakteure des Mediums, brachte aber keine Belege für seine Behauptungen. CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hatte Maaßens


Verhalten in einer Sitzung des Parteibundesvorstands kritisiert. Aussagen wie jene von Maaßen seien »nicht hilfreich« und schadeten der Union, so Laschet. Mehrere ranghohe CDU-Politiker,


darunter etwa der stellvertretende CDU-Vorsitzende Volker Bouffier, hatten indes dafür plädiert, Maaßens Aussagen nicht überzubewerten. Dem nordrhein-westfälischen Europaparlamentarier


Dennis Radtke (CDU) geht das nicht weit genug. Er forderte Maaßen auf, seine Kandidatur für ein Direktmandat aufzugeben und aus der Partei auszutreten. »Wenn Herr Maaßen einen letzten Rest


Verbundenheit zur CDU verspürt, sollte er seine Kandidatur zurückgeben und die Partei verlassen«, sagte Radtke den Zeitungen der Funke Mediengruppe. »Vielleicht hätten man Herrn Maaßen einem


Charaktertest unterziehen sollen, bevor man ihn aufgestellt hat – dann wäre uns manches erspart geblieben.« Auch die Opposition hatte zuletzt eine klare Reaktion der Union gefordert. Der


Spitzenkandidat der Linken, Dietmar Bartsch, warf Laschet vor, sich nicht ausreichend von Maaßen zu distanzieren. »Dass Armin Laschet sich offenbar von einem Abgeordneten Maaßen zum Kanzler


wählen lassen würde, ist schlicht beschämend«, sagte Bartsch der »Rheinischen Post«. Die SPD-Vizefraktionsvorsitzende im Bundestag, Katja Mast, hatte die Äußerungen Maaßens zuvor bereits als


»unerträglich und gefährlich« gegeißelt. UNTERSTÜTZUNG AUS DEM WAHLKREIS Keinen Handlungsbedarf sieht man derweil in Maaßens CDU-Kreisverband in Südthüringen. Der CDU-Kreisverbandschef in


Hildburghausen, Christopher Other, verteidigte im MDR Maaßens Aussagen. »Aus meiner Sicht ist es zumindest erst einmal legitim, dass ein Bundestagskandidat (...) sich zu etwaigen Themen


äußert und dazu seine Meinung kundtut«, sagte Other. Kernbotschaft von Maaßen sei ein Hinweis, »dass es eine Informationspflicht im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt, die sich auf eine


neutrale Berichterstattung verstetigen sollte und dort auch ihren Hauptpunkt sieht«. Maaßen sei »unwidersprochen Demokrat, weil, wer den Verfassungsschutz führen durfte über diese sechs


Jahre, (...) ist durchleuchtet und hat hier auch überhaupt gar keine Anwandlungen, irgendwie vom demokratischen Spektrum abzudriften«, argumentierte Other weiter. Die Südthüringer CDU hatte


Maaßen Ende April als Direktkandidaten für den Bundestagswahlkreis 196 (Suhl – Schmalkalden-Meiningen – Hildburghausen – Sonneberg) aufgestellt – mit 37 von 43 Stimmen. fek/dpa/AFP