Mann in wächtersbach angeschossen - was sie zu dem fall wissen müssen

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Angriff traf den 26-Jährigen mitten am Tag in aller Öffentlichkeit: In einem Industriegebiet in Wächtersbach ist ein Eritreer durch einem Schuss schwer verletzt worden. Er schwebte nach dem


Bauchschuss in Lebensgefahr. Wenig später fanden Ermittler den mutmaßlichen Schützen in einem Wagen. Auch er war lebensgefährlich verletzt und starb wenig später im Krankenhaus. Der


Überblick zum Fall. DIE TAT Am Montagmittag wurde ein Mann aus Eritrea laut der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und dem Hessischen Landeskriminalamt aus einem Auto heraus


angeschossen. Der 26-Jährige erlitt einen Bauchdurchschuss. Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass der mutmaßliche Schütze für seine Tat eine Waffe mit einem Kaliber von neun


Millimetern verwendete. Danach flüchtete er. DAS OPFER Bei dem Opfer handelt es sich um einen 26-jährigen Eritreer. Nach der Attacke kam der schwer verletzte Mann in ein Krankenhaus. Dort


wurde er notoperiert. Sein Zustand habe sich stabilisiert, er sei mittlerweile außer Lebensgefahr. Oberstaatsanwalt Alexander Badle lobte die schnelle Reaktion der Augenzeugen: "Es gab


Personen, die unmittelbar nach der Tat Rettungskräfte informiert haben." Nur durch sie habe das Leben des Mannes gerettet werden können. DER TATVERDÄCHTIGE Der mutmaßliche Schütze floh


nach der Tat mit seinem Auto und tötete sich nach Angaben der Ermittler mit einem Schuss in den Kopf. Dafür soll er eine Waffe Kaliber .45 verwendet haben. Er wurde am Nachmittag


lebensgefährlich verletzt in einem Auto in Biebergemünd, zehn Minuten entfernt von Wächtersbach, gefunden. Wenig später starb er im Krankenhaus. Bei dem Mann soll es sich um einen


55-jährigen Deutschen handeln, der bis zu der Tat nicht polizeilich in Erscheinung getreten sein soll. Der allein lebende Mann sei seit 2017 in dem Ort im Main-Kinzig-Kreis gemeldet und


nicht auffällig gewesen, sagte Manfred Weber, der Bürgermeister von Biebergemünd. "Er lebte zurückgezogen." Während der Verdächtige am Vereinsleben des Ortes nicht teilnahm, soll


er einem Schützenverein in der Umgebung angehört haben. DIE ERMITTLUNGEN Die Polizei durchsuchte den Wagen und die Wohnung des Mannes. Dabei fand sie Oberstaatsanwalt Badle zufolge fünf


Schusswaffen, die der 55-Jährige besessen haben soll. "Die Waffen waren alle legal beim Main-Kinzig-Kreis angemeldet", sagte Bürgermeister Weber. Eine sechste Waffe wurde laut


Badle kurz vor der Tat durch den 55-Jährigen verkauft. Auch diese sei bereits beschlagnahmt worden. Zusätzlich sei ein Abschiedsbrief gefunden worden. Zum Inhalt machte er keine Angaben.


Nach SPIEGEL-Informationen hatten Fahnder bei einer Durchsuchung der Wohnung des Tatverdächtigen unter anderem auch NS-Devotionalien gefunden. Laut den Ermittlern liegen Hinweise auf eine


rechtsextreme Gesinnung des Mannes vor. Die Generalstaatsanwaltschaft gibt an, dass bislang keine belastbaren Erkenntnisse darüber vorlägen, dass der Mann eine Verbindung in die organisierte


rechtsnationale oder rechtsextreme Szene hatte. Das Umfeld und die Vergangenheit des mutmaßlichen Schützen würden nach entsprechenden Kontakten durchleuchtet. Die Ermittlungen stünden


jedoch erst am Anfang. Das Hessische Landeskriminalamt bat die Bevölkerung um Hinweise zu der Tat im Wächtersbacher Industriegebiet. > Das #HLKA bittet um sachdienliche Hinweise im 


Zusammenhang mit der > heutigen Schießerei im Industriegebiet von #Wächtersbach / Hessen > an jede Polizeidienststelle, insbesondere auch um Film- und > Fotoaufnahmen auf 


[email protected] > — Hessisches Landeskriminalamt (@LKA_Hessen) July 22, 2019 An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von X.com, der den Artikel ergänzt und von der


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können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. Zur Datenschutzerklärung Die "Hessenschau"  berichtet, der


Verdächtige habe die Tat in seiner Stammkneipe angekündigt und sei nach den Schüssen auf den Eritreer noch einmal dorthin zurückgekehrt. Als er die Kneipe dann wieder verlassen habe, soll er


den Notruf gewählt, eine weitere Tat und seinen Suizid angekündigt haben. Eine offizielle Bestätigung für diesen Ablauf gibt es bisher nicht. DAS MOTIV Nach Ansicht der Ermittler steht


hinter den Schüssen des mutmaßlichen Täters auf den Eritreer "ganz klar" ein rassistisches Motiv. Der mutmaßliche Schütze suchte laut Oberstaatsanwalt Badle offenbar gezielt nach


einem Opfer. Es gebe jedoch keinerlei Anzeichen, dass sich der 55-Jährige und das Opfer gekannt hätten. Die Ermittler vermuten, dass der Eritreer - vermutlich nur aufgrund seiner Hautfarbe -


zufällig ausgewählt wurde. DIE REAKTIONEN Die Stadt Wächtersbach rief zu einer Mahnwache am Dienstagabend am Tatort auf. Im Ort mache sich Betroffenheit bemerkbar, sagte Bürgermeister


Andreas Weiher (SPD). Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), forderte auf Twitter ein konsequentes Vorgehen gegen Rassismus und Rechtsextremismus.


"Aus Hetze wird Gewalt, aus Hass irgendwann Mord. Das können und dürfen wir nicht hinnehmen!", schrieb sie. > Mitten in Deutschland wird auf einen Mann aus Eritrea geschossen.


> Aus Hetze wird Gewalt, aus Hass irgendwann Mord. Das können und > dürfen wir nicht hinnehmen! Deshalb: Kein Relativieren, sondern > konsequentes Vorgehen gegen Rassismus und 


Rechtsextremismus. > #Wächtersbach > — A.Widmann-Mauz (@AWidmannMauz) July 23, 2019 An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von X.com, der den Artikel ergänzt und von der


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Main-Kinzig-Kreises, zu dem Wächtersbach gehört, sprachen in einer gemeinsamen Erklärung von einer Attacke "nicht nur gegen einen Einzelnen, sondern willkürlich gegen alles


Fremde". Sollte der Täter aus rechtsradikaler Weltanschauung heraus und aus Fremdenhass gehandelt haben, müsse auch beleuchtet werden, ob es "einen Kreis Gleichgesinnter"


gegeben habe, der die Tat beförderte, forderten die Politiker. "Hier muss die Gesellschaft als Ganzes mit ihrem Rechtsstaat klare Kante zeigen." _Kreisen Ihre Gedanken darum, sich


das Leben zu nehmen? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. __Hier finden Sie – auch anonyme – Hilfsangebote in vermeintlich ausweglosen Lebenslagen__. Per Telefon, Chat, E-Mail oder im


persönlichen Gespräch._ ------------------------- _Anmerkung: Wir haben die Angabe zum Kaliber der Waffe korrigiert, mit der sich der Verdächtige das Leben genommen haben soll._


sen/srö/dpa/AFP