Havarien auf flüssen und dem meer: diese sieben frachtschiffe sind schon mal in schwierigkeiten geraten – und das ist aus ihnen geworden

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Abonnement lesen, weil er Ihnen geschenkt wurde. War es der Brand einer Batterie eines E-Autos? Oder verursachte etwas anderes das Feuer auf dem Frachtschiff? Noch brennt es auf der


»Fremantle Highway«, die Gefahr einer Umweltkatastrophe im Wattenmeer ist nicht gebannt: Noch immer wird befürchtet, dass der Frachter mit rund 3800 Autos an Bord sinkt oder


auseinanderbricht. Ob durch Sturm, Materialfehler – oder möglicherweise menschliches Versagen: Immer wieder gerieten in den vergangenen Jahren Frachtschiffe in missliche Lagen. Manche Fälle


haben Schlagzeilen gemacht, andere wurden kaum registriert. Spektakulär hingegen waren viele dieser Ereignisse. AB 2018: EIN GEISTERSCHIFF TREIBT 5000 KILOMETER ÜBER DEN ATLANTIK Der


Frachter kommt aus dem Bermudadreieck: 2018 gibt die Crew der MV »Alta« das Schiff rund 2000 Kilometer südöstlich der Inselgruppe auf. Wegen technischer Probleme ist es manövrierunfähig


geworden, die US-Küstenwache rettet die zehnköpfige Besatzung. Das Schiff verschwindet anschließend buchstäblich vom Radar – bis es im Februar 2020 von einem Jogger an der irischen Küste


entdeckt wird, 5000 Kilometer von der Position anderthalb Jahre zuvor entfernt. Auch wenn keine Menschen mehr an Bord sind – die Ladung hat den ganzen Weg mitgemacht: 62 volle und 33 leere


Ölfässer werden später geborgen . Wie es sein kann, dass ein Geisterschiff unbemerkt über die halbe Welt treibt, stellt die Fachwelt vor Rätsel. > Rescue 117 was tasked earlier today to a


 vessel aground near > Ballycotton, Cork. There was nobody on board. Previously the @USCG > had rescued the 10 crew members from the vessel back in September > 2018. The vessel has 


been drifting since and today came ashore on > the Cork coastline. pic.twitter.com/NbvlZ89KSY > — Irish Coast Guard (@IrishCoastGuard) February 16, 2020 An dieser Stelle finden Sie


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Datenschutzerklärung JANUAR 2019: CONTAINER ÜBER BORD – VIELE CONTAINER Es werden immer mehr: Erst spricht die Reederei von rund 30 Containern, die über Bord gegangen seien, wenig später


korrigiert sie ihre Angaben auf 291 – und im Untersuchungsbericht ist dann sogar von 342 die Rede. Die MSC »Zoe« verliert im Januar 2019 ihre Ladung bei schwerem Seegang in der Nordsee


etappenweise, 297 Container versinken in niederländischen Gewässern nahe der Insel Ameland, 45 vor der deutschen Insel Borkum. Auch wenn viele Menschen an den Küsten das Schiff nicht zu


sehen kriegen, von der Havarie bekommen sie trotzdem eine Menge mit: Kühlschränke, Fernseher, Plastikblumen, all das wird über Wochen an den Stränden der Nordsee angespült – und auch ein


Sack mit gefährlichem Peroxid. Die MSC »Zoe« selbst schafft es nach dem Vorfall, mit gedrosseltem Tempo in Bremerhaven einzulaufen – und sticht gut zwei Wochen später in See . Ein


Expertenteam kommt später zu der Einschätzung: Alles korrekt, die Ladung war vorschriftsgemäß gesichert. SEPTEMBER 2019: DRAMATISCHE RETTUNGSAKTION AN GEKENTERTER »GOLDEN RAY« Es geht los


wie derzeit bei der »Fremantle Highway«: Feuer an Bord eines Autofrachters. Der Kapitän der »Golden Ray« entschließt sich kurz nach Ausbruch des Brandes am 8. September 2019, die flachen


Gewässer an der Küste des US-Bundesstaates Georgia anzulaufen. Wahrscheinlich aufgrund dieser Entscheidung kann die 24-köpfige Crew in einer dramatischen Aktion gerettet werden – vier Männer


erst, nachdem man ein Loch in den Rumpf des gekenterten Schiffes gebohrt hatte. Weil sich das mehrere Tausend Tonnen schwere und 200 Meter lange Wrack nicht von der Stelle bewegen lässt,


entschließt sich das Havariekommando zu einem ungewöhnlichen Schritt: Die »Golden Ray« wird auseinandergeschnitten und Stück für Stück abtransportiert. MÄRZ 2021: DIE »EVER GIVEN« BLOCKIERT


DEN SUEZKANAL Das Schiff stellt sich im Suezkanal auf dermaßen unglückliche Weise quer, dass der komplette Schiffsverkehr für sechs Tage blockiert wird. Die Havarie der »Ever Given«


verursacht vor der Kanaleinfahrt einen Megastau von rund 400 Schiffen, der sich nur langsam auflöst. Waren im Wert von Milliarden Dollar stecken fest. Viele Schiffe erreichen ihre Zielhäfen


erst mit erheblicher Verspätung, was Lieferketten auf der ganzen Welt deutlich verlangsamt. Auch wenn die »Ever Given« nach einigen Tagen wieder manövrierfähig ist, fahren darf sie nicht:


Erst nach monatelangen Verhandlungen einigen sich die Eigner mit der Hafenbehörde auf eine Entschädigungszahlung. Wie hoch die ist, wird nicht mitgeteilt. Eine besondere Pointe wird schon


während der Blockade öffentlich: In der Wartezeit vor der Einfahrt in den Suezkanal hatte der Kapitän der »Ever Given« einen merkwürdigen Kurs gewählt – und mit dem Containerschiff einen


Penis ins Meer gemalt. Ein Sprecher des Managements sagte damals dem SPIEGEL, es sei normal, dass Schiffe, die auf die Einfahrt warten, vorher »herummäandern«. Das spezielle Muster sei


vermutlich »purer Zufall«. Doch die Navigationsdaten wirken schon recht eindeutig: An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt und von der


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können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. Zur Datenschutzerklärung FEBRUAR 2022: LUXUSAUTOS BRENNEN AUF SEE Und wieder


brennt ein Autofrachter. Porsches, Bentleys und Lamborghinis – die »Felicity Ace« hat wertvolle Ladung an Bord. Warum das Schiff mit seiner geschätzt 400 Millionen Dollar teuren Fracht an


Bord im Februar 2022 in der Nähe der Azoren in Brand gerät, ist unklar. Möglicherweise haben Lithium-Ionen-Batterien Feuer gefangen. Die 22 Besatzungsmitglieder können schnell von Bord


geholt werden, anschließend geht es darum, das Schiff zu retten: Es soll gleichzeitig abgeschleppt und unter Einsatz modernster Geräte auf See gelöscht werden. Der Versuch schlägt fehl, am


Ende sinkt der ausgebrannte Frachter. Und mit ihm knapp 4000 Autos von VW-Edelmarken, die für den US-Markt bestimmt waren. MÄRZ 2022: EIN SCHWESTERSCHIFF BLOCKIERT EINE WASSERSTRASSE Ein


Frachter läuft in einer viel befahrenen Wasserstraße auf Grund und droht, den Schiffsverkehr zu blockieren: Kennen wir das nicht? Aber nicht nur das Setting ist vergleichbar, denn bei der


»Ever Forward«, die Mitte März 2022 in der Chesapeake Bay nördlich von Washington auf eine Sandbank läuft, handelt es sich tatsächlich um das Schwesterschiff der »Ever Given«, die ein Jahr


zuvor den Suezkanal blockiert hat. Die ersten Meldungen geben der Welt ein »Bitte nicht schon wieder«-Gefühl. Aber schnell zeigt sich, dass die Situation für den globalen Schiffsverkehr


deutlich weniger bedrohlich ist: »Das Festlaufen hindert andere Schiffe nicht daran, in den Hafen von Baltimore zu fahren«, teilt die Hafenbehörde mit. Dennoch dauert es mehr als einen


Monat, das 334 Meter lange Schiff wieder flottzumachen. Bevor die Küstenwache den Frachter freischleppen kann, müssen knapp 500 der 5000 Container an Bord abgeladen werden, um das Schiff


leichter zu machen. Schließlich wird der Frachter beim höchsten Wasserstand bei Flut von Bergungsschiffen aus dem Schlamm gezogen und über ein ausgebaggertes Loch zurück in den


Schifffahrtskanal geschoben. MÄRZ 2023: EIN SCHIFF SINKT IN DER DONAU Nicht nur auf den Meeren geraten Schiffe in missliche Lagen, das zeigt ein Vorfall in der Donauschleuse in der Oberpfalz


am 10. März 2023: Nachdem der Frachter »Achim« zuvor im nahen Regensburg mit rund 1100 Tonnen Eisenerzgranulat beladen worden war, läuft er in der Schleuse plötzlich voll – und geht unter,


binnen Sekunden. Der ungarische Kapitän und sein Steuermann können sich über die Notleitern der Schleusenkammer aus dem Wasser retten. Die ungewöhnliche Geschwindigkeit, mit der das Schiff


sinkt, stellt die Unfallermittler vor ein Rätsel: Wie kann das sein? Es gibt Hinweise, dass das Schiff unregelmäßig beladen war, vielleicht war die Schiffswand auch an einer Stelle undicht.


Sicher sind sich die Behörden zunächst nicht. Einfacher als bei Havarien im Meer gestaltet sich allerdings die Bergung des Schiffes: Das Wasser wird zwischenzeitlich aus der Schleuse


abgelassen, sodass die »Achim« notdürftig repariert werden kann. Anschließend kann der havarierte Frachter von einem weiteren Schiff abgeschleppt werden . Auswirkungen auf den Schiffsverkehr


hat die Havarie kaum – durch einen glücklichen Zufall: Am Tag nach der Havarie sollte der Wasserweg ohnehin gesperrt werden. Für Wartungsarbeiten.