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------------------------- * * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Um 1.28 Uhr ging der Notruf bei der Feuerwehr ein: Mindestens zwei Menschen
seien bei einem Sturz am Hotel Estrel an der Sonnenallee verletzt worden, hieß es. Seit dem Abend hatten Hunderte Abiturienten, Freunde und Verwandte in Veranstaltungshallen nahe dem
Hotelgebäude gefeiert. Laut ersten Erkenntnissen der Polizei waren zwei 17-jährige Abiturienten des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums in Berlin-Pankow über eine Leiter auf ein Flachdach neben dem
Partyraum geklettert und acht Meter in die Tiefe gestürzt. Laut Polizei gab eine Lichtkuppel aus Kunststoff unter den Jugendlichen nach. Das Hotel teilte mit, die Schüler hätten sich »auf
eine Plastiküberdachung gesetzt. Die Luke ist unter dem Gewicht der beiden eingebrochen.« VIER RETTUNGSWAGEN UND ZWEI NOTÄRZTE Ein Jugendlicher fiel demnach auf einige Behälter, die seinen
Sturz bremsten, sodass er weniger stark verletzt wurde. Möglicherweise waren es Mülltonnen, so die Polizei. Die zweite Betroffene wurde durch den Aufprall auf den Boden lebensgefährlich
verletzt. Sofort seien viele Helfer hinzugeeilt, darunter auch Erwachsene von der Schule und Hotelmitarbeiter, sagte ein Feuerwehrsprecher. Sie hätten mit Maßnahmen zur Wiederbelebung
begonnen. Auch der leicht verletzte Begleiter soll laut einem Bericht der »Bild«-Zeitung geholfen haben. Kurz darauf traf die Feuerwehr mit vier Rettungswagen und zwei Notärzten am Unfallort
ein. Eine Notärztin setzte die Wiederbelebungsmaßnahmen fort. Sanitäter fuhren beide Jugendlichen in Krankenhäuser. Das Mädchen starb an seinen schweren Verletzungen. Fünf weitere Menschen,
Jugendliche und Erwachsene, standen so unter Schock, dass sie betreut werden mussten. Die Notfallseelsorge kümmerte sich um sie. Wie genau es zu dem Sturz gekommen sei, sei noch nicht
abschließend geklärt, sagte eine Polizeisprecherin. Der Unfallbereich war dem Hotel zufolge für Gäste eigentlich nicht zugänglich. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es laut Polizei
nicht. Mit Rücksicht auf die Familie des toten Mädchens sollte es keine detaillierten Informationen zu den beteiligten Personen und zum Unfallhergang geben. Das betroffene
Rosa-Luxemburg-Gymnasium, eine bekannte Schule im Norden Berlins, sprach am Montag von »unendlicher Trauer«. Auf der Internetseite hieß es: »Tage der Freude endeten jäh. Keine Antwort.
Schmerz, der tief geht und nicht weichen wird. Wir sind in Gedanken bei der Familie der jungen Frau und bei allen Absolventinnen und Absolventen.« Auch Berlins Bildungssenatorin Katharina
Günther-Wünsch (CDU) zeigte sich »tief bestürzt« über das Unglück. »Meine Anteilnahme gilt der Familie, den Angehörigen und der Schulgemeinschaft. Die genauen Umstände müssen nun aufgeklärt
werden.« Bestürzung herrschte auch im Hotel: »Ein Abiball dient der Freude und ist ein besonderes Fest zum Abschluss der Schulzeit. Dass solch ein Ereignis durch diesen tragischen Vorfall
überschattet wird, macht Mitarbeiter und Geschäftsführung des Estrel Berlin sehr traurig.« Das Hotel hat neben einigen Hundert Zimmern auch große Veranstaltungssäle, in denen Konzerte
stattfinden und Shows, bei denen Doppelgänger bekannter Weltstars auftreten. Am Montagmorgen erinnerte auf dem Gelände nur noch ein Aufsteller mit einem Emblem des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums,
dem Hinweis »Abi RLG 2023« und einem Pfeil zum Eingang der Party an das Geschehen. ala/dpa