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------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig? In
welcher Stadt hat die Europäische Zentralbank ihren Sitz? Fast jeder dritte Student der Wirtschaftswissenschaften weiß nicht, dass die EZB die Geschicke des Euro von Frankfurt am Main aus
steuert. Sogar zwei Drittel können die Beitragsbemessungsgrenze zur Sozialversicherung nicht korrekt erläutern. Und die Hälfte der Jungökonomen weiß nicht, dass ein Bausparvertrag nicht
unbedingt an eine Immobilie geknüpft sein muss. Das geht aus einer Untersuchung im Auftrag der Commerzbank hervor. Dabei testete die studentische Marketingvereinigung MTP die finanzielle
Allgemeinbildung von 200 Kommilitoninnen und Kommilitonen an den Universitäten Mannheim, Köln, Münster und Duisburg-Essen. Der Studie zufolge liegt die finanzielle Allgemeinbildung der
angehenden Wirtschaftswissenschaftler zwar über dem Bevölkerungsdurchschnitt - aber überraschend wenig deutlich. Immerhin 73 Prozent der Studenten gelang es, mindestens die Hälfte der
Testfragen richtig zu beantworten. Das schafften nur 58 Prozent der befragten Bürger, wie die NFO Infratest/Commerzbank-Studie "Finanzielle Allgemeinbildung in Deutschland" im
Sommer 2003 ermittelt hat. ÜBER KREDITE WISSEN DIE STUDENTEN WENIG Besonders in den Bereichen Orientierungswissen und Geldanlage erzielen die Studenten bessere Ergebnisse. Dagegen lagen sie
bei private Vorsorge, Einkommen und Zahlungsverkehr und vor allem beim Thema Kredite sogar unter dem Bevölkerungsdurchschnitt liegen. "Insgesamt unbefriedigend" nennt die
Commerzbank das Testergebnis. Mehr als 80 Prozent richtige Antworten und damit ein sehr gutes Finanzwissen wiesen nur 14 Prozent der Studenten auf. Über den Test zur finanziellen
Allgemeinbildung hinaus wurden ihnen zehn Fachfragen gestellt, die nach Einschätzung von Hariolf Grupp, Wirtschaftsprofessor an der Universität Karlsruhe, jeder Ökonomiestudent problemlos
beantworten können muss. Doch gerade diese Fragen bereiteten dem Managernachwuchs die größten Schwierigkeiten. So konnte nicht einmal die Hälfte der Studenten die Begriffe
"Deflation" oder "Basel II" richtig erklären. "Studenten im Hauptstudium sollten eigentlich wissen, was sich hinter diesen viel diskutierten Begriffen
verbirgt", äußert sich Grupp enttäuscht. Diese Bildungsdefizite wettzumachen, sei aber nicht Aufgabe eines wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulstudiums, so der Professor weiter:
"Die Studenten müssen finanzielle Allgemeinbildung bereits aus der Schule mitbringen."