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------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Der Krieg in der Ukraine samt den russischen Drohungen zum Einsatz von
Atomwaffen hat auch in Deutschland die Angst vor einem Krieg geschürt. Einrichtung und Erhaltung von Bunkeranlagen erscheinen auf einmal wieder relevant. Vor diesem Hintergrund denkt der
bayerische Bauminister Christian Bernreiter (CSU) über Zuschüsse für kriegssichere Tiefgaragen nach. »Für Tiefgaragen, die als Sicherungsanlagen für kriegerische Auseinandersetzungen
ausgebaut wurden, hat es einmal erhebliche Zuschüsse gegeben. Das muss man jetzt wieder intensiv diskutieren«, sagte er der »Bild«-Zeitung. In Bayern gebe es derzeit 150 Schutzräume, nachdem
seit dem Jahr 2007 rund 300 weitere umgewidmet worden seien. Diese gebe es zwar größtenteils noch, sie gelten nach Angaben Bernreiters aber nicht mehr als Schutzräume. Ob sie reaktiviert
werden können, müsse untersucht werden. Fahrberichte, Analysen, aktuelle Nachrichten: So verpassen Sie keine Artikel aus der Rubrik Mobilität des SPIEGEL. So aktivieren Sie Ihre
Benachrichtigungen Luftschutzanlagen wurden nach Angaben des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) errichtet, um die Bevölkerung vor möglichen Kriegseinwirkungen zu
schützen. Insgesamt gab es in den alten Bundesländern rund 2000 öffentliche Schutzraumanlagen für etwa 1,4 Millionen Menschen. Dazu gehörten auch Tiefgaragen von privaten oder öffentlichen
Gebäuden, die um Bunkerräume erweitert wurden, oder S-Bahnhöfe. In Hamburg befindet sich etwa eine solche Anlage im Bahnhof an der Reeperbahn. Im Ernstfall hätten die Menschen durch eine
gepanzerte Tür in die Räume gelangen können. Den Ausbau von Schutzräumen in Tiefgaragen förderte damals auch der Bund. Das Innenministerium finanzierte über Verträge solche Anlagen, die von
den Bauämtern umgesetzt wurden. Die Bunker sollten Flächenbombardierungen und teils auch dem Einsatz chemischer und nuklearer Waffen standhalten. Doch in den Neunzigerjahren liefen solche
Bauprogramme aus, als die Sicherheitslage sich änderte. Anschließend wurden viele solcher Bauwerke aus der sogenannten Zivilschutzbindung, die dem Staat die Nutzung für Schutzzwecke
garantierte, entlassen. Die Eigentümer, meist Städte und Gemeinden oder Privatbesitzer, konnten die Anlagen dann umbauen oder verkaufen. Um viele wurde sich kaum noch gekümmert, manche
verstauben ungenutzt. »Öffentliche Schutzräume wie Luftschutzbunker gibt es nicht mehr«, heißt es auf der Website des BBK. Doch nun deutet sich in der Politik ein Umdenken an. »Wir haben
gedacht, wir leben in einer besseren Welt. So einen Krieg auf europäischem Boden hatte niemand erwartet«, sagte Bernreiter. »Die Realität holt uns jetzt wieder ein.« Auch das
Bundesinnenministerium denkt derzeit über eine erneute Nutzung von Bunkern nach und prüft das Rückbaukonzept für die Schutzräume. In einem ersten Schritt wolle man eine vollständige
Bestandsaufnahme der vorhandenen Schutzräume von Bund und Ländern vornehmen, hieß es. joe/dpa