Erdgas im Mittelmeer: Griechenland fordert von EU Solidarität gegen Türkei - DER SPIEGEL

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Im Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei um die Erdgaserkundungen im Mittelmeer fordert Athen die EU zum Handeln auf. "Die Ankündigung möglicher Sanktionen" sei eine "absolute


Notwendigkeit, um eine Deeskalation im Mittelmeer zu erreichen", sagte Außenminister Nikos Dendias am Freitag beim Treffen mit seinen EU-Kollegen in Berlin. Die griechische Regierung setze


in dem Konflikt auf "europäische Solidarität".


Deutschland versucht, in dem Streit zu vermitteln. Am Dienstag war Maas (SPD) nach Griechenland und in die Türkei gereist, konnte aber keine unmittelbare Entspannung erreichen. Am Tag darauf


hielten beide Seiten wieder Militärmanöver in der Region ab.


Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell will bei dem Treffen der europäischen Außenminister in Berlin verschiedene Optionen zur Diskussion stellen, wie die EU ihre Beziehungen zur Türkei


weiter gestalten könnte. Nach Angaben eines EU-Vertreters gehören dazu auch Sanktionen. Beschlüsse sollen aber noch nicht gefasst werden.


Österreich nahm den Gaskonflikt mit Ankara zum Anlass, bei dem Außenministertreffen seine Forderung nach einem endgültigen Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei zu


bekräftigen. Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn sagte am Freitag, es sei aber "kein anderes Land dafür".


Er verwies darauf, dass die EU die Beitrittsgespräche mit Ankara schon vor Jahren auf Eis gelegt habe. Ein vollständiges Ende des Beitrittsprozesses wäre aus seiner Sicht "ein politischer


Fehler", sagte der Luxemburger. "Wir dürfen das nicht tun aus Respekt vor der Zivilgesellschaft in der Türkei." Die EU müsse dort "eine Referenz für die Demokratie" bleiben.