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------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Die Zahl rassistisch und religiös motivierter Straftaten ist in England und
Wales auf einen Rekordwert gestiegen, in dem Jahr, in dem sich die Proteste der Black-Lives-Matter-Bewegung auch im Königreich stark ausweiteten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der
Nachrichtenagentur PA. Gründe dafür war demnach vor allem die Coronakrise, aber auch eine verbesserte Erfassung sogenannter Hassverbrechen. Dazu zählen etwa rassistisch oder religiös
motivierte Körperverletzung, Belästigung und Sachbeschädigung. Demnach verzeichneten 2020 die Polizeidirektionen insgesamt 61.851 Straftaten, sieben Prozent mehr als im Vorjahr und mehr als
doppelt so viel wie im ältesten Vergleichsjahr 2013. Die Hilfsorganisation Victim Support nannte die Zahlen »schockierend«, zumal gut ein Viertel der Taten (27 Prozent) nicht aufgeklärt
wurde. Vor allem in den Tagen nach Aufhebung der Lockdowns habe die Gewalt zugenommen. Die Londoner Polizei bestätigte, die Coronakrise habe »direkte Auswirkungen« auf das Ausmaß der
Hasskriminalität in der Hauptstadt gehabt. Sowohl im Internet als auch im realen Leben seien wegen der Pandemie »bestimmte Gemeinschaften« angegriffen worden. So sei zu Beginn der Pandemie
im Frühling die Zahl chinesisch- und südostasiatischstämmiger Opfer gestiegen. Der frühere US-Präsident Donald Trump etwa hatte das Coronavirus aufgrund des vermuteten Herkunftsorts oft als
»China-Virus« bezeichnet. Nach Angaben des Verbands der Polizeichefs NPCC ist die Zahl der Hassverbrechen im vergangenen Jahrzehnt stetig gestiegen. Es sei nicht auszuschließen, dass 2021
ein neuer Rekordwert erreicht werde, hieß es mit Verweis auf die rassistischen Beleidigungen gegen drei Elfmeter-Fehlschützen der englischen Fußball-Nationalmannschaft im Finale der
Europameisterschaft. asa/dpa