Coronavirus in den USA: Bürger sollen Gruppen von mehr als zehn Menschen meiden - DER SPIEGEL

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Donald Trump will das soziale Leben der US-Bürger einschränken, aber irgendwie auch nicht


US-Präsident Donald Trump hat alle US-Bürger aufgerufen, wegen der Coronavirus-Pandemie Gruppen mit mehr als zehn Menschen zu meiden. Das sei nötig, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen,


sagte Trump. Die Menschen sollten zudem nicht mehr in Bars und Restaurants gehen und wenn möglich auf Reisen verzichten. Bereits am Freitag hatte Trump den nationalen Notstand ausgerufen.


Verpflichtend sind die Anweisungen allerdings nicht, sagte Trump. Eine landesweite Ausgangssperre sei derzeit nicht geplant, möglich sei das aber für sogenannte Hotspots. "Wir werden das


prüfen", sagte Trump. Die USA könnten die Pandemie bis Juli oder August hinter sich bringen, "wenn wir einen wirklich guten Job machen". Er schloss zudem nicht aus, dass die US-Wirtschaft


wegen der Coronavirus-Krise in die Rezession rutschen könnte.


Am 31. Dezember 2019 wandte sich China erstmals an die Weltgesundheitsorganisation (WHO). In der Millionenstadt Wuhan häuften sich Fälle einer rätselhaften Lungenentzündung. Mittlerweile


sind mehr als 180 Millionen Menschen weltweit nachweislich erkrankt, die Situation ändert sich von Tag zu Tag. Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über alle SPIEGEL-Artikel zum


Thema.


Weil Fluggesellschaften auch in den USA in Bedrängnis geraten, kündigte Trump eine hundertprozentige Unterstützung für sie an. Die Papiere von Delta Air Lines und United Airlines hatten


zuvor bis zu 15 Prozent eingebüßt, nach den Aussagen Trumps verringerte sich der Verlust.


Wegen der Pandemie verlangte der Gouverneur von Ohio, Mike DeWine eine Verschiebung der am Dienstag in dem Bundesstaat geplanten Präsidentschaftsvorwahlen. DeWine kündigte eine Klage an,


damit die Vorwahl auf den 2. Juni verschoben wird. Man könne nicht die Menschen aufrufen, wegen der Pandemie zu Hause zu bleiben, und gleichzeitig, zur Wahl zur gehen, sagte der


Republikaner.


Trump hält eine Verschiebung von Vorwahlen für "unnötig" und für "keine sehr gute Sache". Wahlen seien das "Herz" im politischen Prozess. Die Wahlen könnten sicher abgehalten werden, etwa,


indem Wähler auf Abstand zueinander gehalten würden. In Louisiana und Georgie wurden Vorwahlen jedoch bereits verschoben.


Die Zahlen der Infektionen und Todesopfer in den USA sind zuletzt stark angestiegen. Inzwischen wurden mehr als 4200 Infektionen und mindestens 74 Tote gemeldet.


Donald Trump will das soziale Leben der US-Bürger einschränken, aber irgendwie auch nicht