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Die Adoption soll zeigen, die beiden gehören nicht nach Pakistan. Die Angst vor einer Abschiebung wächst dennoch. Gerade mit Blick aufs Nachbarland Afghanistan. Meißen. MEISSEN. "Ich
glaube alles hat damit angefangen, dass Faisal Papa zu mir gesagt hat", erinnert sich Frank Richter (SPD). "Das ist ihm einfach so herausgerutscht." Dafür, dass der Theologe
und Bürgerrechtler, die stärkste Form der persönlichen Bindung - eine Adoption - eingehen möchte, kennt Frank Richter (61) die beiden Pakistanis Khurram Gill (42) und Faisal Jahangir (41)
noch gar nicht so lange. Doch Vertrauen könne nicht nur wachsen, es könne auch explodieren: "Als ich Faisal im Abschiebegefängnis besucht habe und wir zusammen gebetet haben und er auf
einmal angefangen hat zu weinen, konnte ich seine existenzielle Angst förmlich spüren. Das hat uns so nah zusammengebracht". Der DDR-Bürgerrechtler kämpft erst für Faisal Jahangirs
Freilassung, dann gegen die Abschiebung. Und nun um die Adoption: Ein drastisches Mittel in einem aufopferungsvollen Kampf? Rein faktisch ändert die Adoption überhaupt nichts am
Aufenthaltsstatus: "Nicht einmal die Eheschließung schützt Faisal vor seiner Abschiebung", erklärt Richter. "Das ist die rechtliche Seite. Die menschliche Seite sieht so aus,
dass ich Vatergefühle für die beiden entwickelt habe." Aktuell werde die Adoption und alle notwendigen Dokumente mit einem Notar vorbereitet. Allerdings sei der Vorgang ins Stocken
gekommen, denn die vor Wochen beantragten Dokumente von Khurram Gill würden noch immer bei der Landesdirektion Chemnitz liegen. Sobald alles zusammengetragen ist, würde die Glaubwürdigkeit
geprüft; wie eng die Bindung ist, ob es gemeinsame Ausflüge gab. "Darüber mache ich mir gar keine Gedanken. Das soll gerne geprüft werden."