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Stand: 05.01.2024 17:52 Uhr Der Sammeltaxi-Anbieter Moia steht schon länger wegen der Arbeitsbedingungen der Fahrerinnen und Fahrer in der Kritik. Zuletzt hatte es eine Debatte um
Toilettenpausen gegeben. Eine Anfrage der Linksfraktion zeigt nun: Der Fahrdienst ist seit seinem Start im Frühjahr 2019 rund 140 Mal vor dem Hamburger Arbeitsgericht gelandet. In den
meisten Verfahren geht es demnach um Kündigungen und Zahlungsklagen. David Stoop, gewerkschaftspolitischer Sprecher der Linksfraktion, wirft dem Unternehmen vor, durch viele Kündigungen
Unsicherheit unter den Beschäftigten zu schüren. "Es gibt eine große Masse an Kündigungen und da stellt sich mir die Frage, ob das nicht auch schon ein System hat, um die Beschäftigten
kleinzuhalten", sagte Stoop dem Hamburg Journal. "Dass man viele entlässt, erzeugt einen Druck in der Belegschaft. Die Leute haben Angst um ihre Jobs und das alles verschlechtert
die Bedingungen für gewerkschaftliche Organisation." MOIA WEIST VORWÜRFE ZURÜCK Moia weist das zurück: "Der Vorwurf, wir würden strategisch unseren Mitarbeitenden kündigen, ist
unlogisch, entbehrt jeder Grundlage und widerspricht den Zielen des Unternehmens." Man sei auf die Fahrerinnen und Fahrer angewiesen und wolle die Beschäftigten möglichst lange im
Unternehmen halten. 13 EURO PRO STUNDE PLUS ZUSCHLÄGE Die Gewerkschaft IG Metall fordert unter anderem, dass die VW-Tochter höhere Löhne zahlen soll. Zurzeit bekommen die Fahrer 13 Euro die
Stunde plus Zuschläge. Moia bezeichnet das als eine faire und transparente Entlohnung. Gespräche über einen Haustarifvertrag wurden im Herbst für gescheitert erklärt. ETWA 1.000 BESCHÄFTIGTE
BEI MOIA IN HAMBURG Das Unternehmen gehört zum Volkswagen-Konzern und erhält eine Bundesförderung in Millionenhöhe für ein Modellprojekt zum autonomen Fahren. Moia beschäftigt in Hamburg
etwa 1.000 Menschen. Die vollelektrischen Sammeltaxis lassen sich über eine App bestellen. Online und mit Aufklebern auf den schwarz-goldenen Bussen sucht Moia ständig Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Weitere Informationen Rund 100 Fahrerinnen und Fahrer des Sammel-Taxi-Service sind am Jungfernstieg auf die Straße gegangen. Unterstützung kam auch aus der Politik. (10.11.2023)
mehr Die Hansestadt will Autofahrer dazu bringen, freiwillig ihren Wagen abzuschaffen. Eine attraktive Alternative sollen Kleinbusse ohne Fahrer sein. (30.10.2023) mehr Am Freitag wurde der
Betrieb für mehrere Stunden bestreikt. Die IG Metall kritisiert die Arbeitsbedingungen bei dem Sammeltaxi-Anbieter. (29.09.2023) mehr Hamburg Journal Dieses Thema im Programm: HAMBURG
JOURNAL | 05.01.2024 | 19:30 UHR