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Männer mit Strohhüten, Bollerwagen, darin jede Menge Schnaps und Bier. Solche Runden lassen sich kommenden Donnerstag überall treffen. Im Harz, auf der Heide, an der Nordsee. Stolze Papas
begießen ihren Vatertag, andere machen eine Herrenpartie. Auch viele Kirchengemeinden sind draußen unterwegs. Weniger feucht, dennoch fröhlich. Sie feiern im Grünen "Christi Himmelfahrt".
Dieses Fest ist übrigens der Ursprung für die bunte Ausflugskultur an diesem Feiertag.
Christi Himmelfahrt ist eng mit Ostern verbunden. Es wird 40 Tage nach der Auferstehung gefeiert. Zu diesem Zeitpunkt, so erzählt die Bibel, verließ Christus mit den Jüngern Jerusalem.
Gemeinsam ging es hinaus. Als die Männer in Gottes freier Natur so beieinander waren, passierte es. Eine Wolke kam und trug Jesus hinauf ins unendliche Blau. Ab dem 4. Jahrhundert ist
Christi Himmelfahrt als eigenständiges Fest nachweisbar. Es fällt immer auf einen Donnerstag. Jedes Jahr. Denn der 40. Tag auf den Ostersonntag ergibt rein rechnerisch diesen Termin. Im
Mittelalter fanden rund um den Himmelfahrtstag sogenannte Flurprozessionen statt. Dabei wurde auf Feldern und Weiden für eine gute Ernte gebetet. Anschließend gab es Musik und das eine oder
andere zu trinken.
Diese Tradition hat sich in manchen Regionen Deutschlands lange gehalten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts knüpfen junge Männer aus dem Berliner Raum daran an. Sie wollen gemeinsam einen
freien Tag im Frühling genießen. Sie kleiden sich ungezwungen, mit Strohhut. Bei ihren Schinkentouren am Himmelfahrtstag geht es allerdings ausschließlich ums Singen und Trinken. Diese
Ausflugskultur verbreitet sich im vergangenen Jahrhundert rasch in ganz Deutschland. In den östlichen Ländern etabliert sich der Name "Herrentagspartie", in den übrigen Regionen heißt sie
"Vatertag".
Heute sind der Vatertag und die Herrenpartie vielerorts bekannter und beliebter als Christi Himmelfahrt. Dabei bildet das christliche Fest den Ursprung und Rahmen für diesen Anlass. Ein
arbeitsfreier Wochentag im Frühling, 40 Tage nach Ostern. Christus kehrt zurück in die Sphäre Gottes, den Himmel, der schützend wie eine Haut diese Welt umgibt. Alle die darauf leben und
feiern.
Die Evangelische und Katholische "Kirche im NDR" ist verantwortlich für dieses Onlineangebot und für die kirchlichen Beiträge auf allen Wellen des NDR.