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Der Discounter Aldi teilt Deutschland in Nord und Süd – und das nicht nur geografisch. Eine Studie zeigt: Die Preise unterscheiden sich erheblich. Oberhausen/Münsterland – Der Discounter
Aldi verspricht, Obst und Gemüse zu günstigen Preisen anbieten zu können. Seit 1961 teilt der Discounter Aldi Deutschland in Nord und Süd. Allerdings gibt es bemerkenswerte Preisunterschiede
zwischen dem Norden und dem Süden, wie eine Untersuchung der Fachzeitschrift _Lebensmittelzeitung_ (LZ) zeigt. Dies hat auch Auswirkungen auf Kunden anderer Lebensmittelketten.
PREIS-STRATEGIE VON ALDI: EINKAUF BEI NORD UND SÜD IM DIREKTEN VERGLEICH Die Aldi-Grenze verläuft zwischen Mühlheim und Essen, zwischen Frankfurt und Marburg und entlang der Grenze von
Bayern und Thüringen. Damals teilten die Brüder Karl und Theo Albrecht Deutschland unter sich auf. Im vergangenen Jahr gab es Gerüchte über eine mögliche Fusion. Die Journalisten der
_Lebensmittelzeitung_ kauften für ihre Untersuchung identische Produkte bei Aldi Nord, Aldi Süd und auch anderen Discountern – einmal in Oberhausen (Aldi-Süd-Gebiet), einmal im Münsterland
(Aldi-Nord-Gebiet). Trotz einer Entfernung von nur etwa 70 Kilometern Luftlinie sind die Unterschiede erheblich. In Oberhausen kostete der Warenkorb mit elf Artikeln aus dem Sortiment 15,14
Euro. Im Münsterland hingegen waren es ganze 2,83 Euro mehr: 17,97 Euro kostete dort derselbe Einkauf. ALDI BIS NETTO: DISCOUNTERPREISE IM VERGLEICH Im Vergleich dazu lagen Lidl, Penny,
Kaufland und Netto preislich höher. Interessanterweise hatte der Lidl im Aldi-Süd-Gebiet mit 16,04 Euro für die elf Artikel einen niedrigeren Preis als der Lidl im Aldi-Nord-Gebiet (18,50
Euro). Die gesamte Aufstellung für Oberhausen, also Aldi-Süd-Gebiet, setzt sich laut dem Nachrichtenmagazin _Welt_ folgendermaßen zusammen: Aldi Süd 15,14 Euro Lidl 16,04 Euro Penny 16,51
Euro Kaufland 17,29 Euro Netto 20,09 Euro Die seit über einem Jahr andauernde Werbung mit Obst und Gemüse scheint sich für Aldi und seine Kunden auszuzahlen. Im April 2023 veröffentlichte
Aldi Nord eine Pressemitteilung, die mit den Worten „Günstig wird noch günstiger“ beginnt. „Wir haben uns entschieden, bewusst auf Marge zu verzichten, um unsere Kundinnen und Kunden in
diesen schwierigen Zeiten bestmöglich zu unterstützen. Aus diesem Grund fokussieren wir uns auf Obst- und Gemüse-Artikel, die unsere Kundinnen und Kunden täglich benötigen“, erklärte damals
Lars Kürten, Leiter des Warengruppenmanagements von Aldi Nord. „ALDI SÜD MACHT UNS DAS LEBEN SCHWER“: KONKURRENZ BEREITET ANDEREN DISCOUNTERN SORGE Diese Entscheidungen scheinen den
Wettbewerbern Sorgen zu bereiten. „Aldi Süd macht uns das Leben schwer“, äußerte ein Edeka-Manager im März dieses Jahres gegenüber der_ Lebensmittelzeitung_. „Aldi Süd macht uns in der
Frische das Leben schwer“, fügte er hinzu. Die _Welt_ spekuliert in einem Artikel, dass der deutliche Preisunterschied zwischen den Discountern im Norden und im Süden darauf zurückzuführen
sein könnte, dass das Geschäft bei Aldi Süd seit Jahren besser läuft. „Daher könnte es sich Aldi Süd erlauben, stärker auf Marge in dem Bereich zu verzichten, um sein Preis-Image weiter zu
verbessern“, heißt es dort. Wer also derzeit bei Aldi Süd einkauft, könnte im Vergleich zu anderen Discountern preislich gut abschneiden. Aber nicht alles, was glänzt, ist Gold: Im letzten
Jahr konnten sich Norden und Süden nicht auf eine Werbestrategie einigen und musste Strategie wechseln. _(ful)_