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DIE GUTE NACHRICHT FÜR DEUTSCHE MALLORCA-URLAUB ZUERST: SELBST LANGSCHLÄFER WERDEN IN DER FERIENSAISON 2017 BESTE CHANCEN AUF EINEN LIEGESTUHL AM POOL HABEN. Die schlechte: Vorbei ist's
mit der Schadenfreude, englischen Mit-Hotelgästen im Morgengrauen den letzten Platz an der Sonne weggeschnappt zu haben. Keine empörten Gesichter an den Hotelfenstern mehr, kein
Rache-Hamstern am Abend-Büffet und kein Versöhnungs-Gin-Tonic mehr an der Hotelbar. Der gute, alte Handtuchkrieg – er dürfte 2017 wegen des Nichterscheinen des Gegners ausfallen. England
kampflos geschlagen. Dabei kamen 2014 noch fast so viele Briten (3,3 Mio.) wie Deutsche (4,1 Mio.) auf die Sonneninsel. MOTTO FÜR 2017: BLACKPOOL STATT BALEAREN _Ausgerechnet der Brexit, die
Entscheidung zum EU-Austritt, könnte den deutschen Touristen zum Pool-Platzhirsch auf Malle machen. _ Grund ist das butterweiche britische Pfund: Seit dem Brexit hat die britische Währung
zum Euro 15 Prozent an Wert eingebüßt, seit November 2015 satte 23 Prozent. Zum Dollar rutschte das Pfund gar auf ein 31-Jahres-Tief – was gegenwärtig die Preise für Benzin, Transport,
Dienstleistungen und sogar den Wochenendeinkauf treibt. AUCH INTERESSANT Anzeige ZUDEM KENNT DAS URLAUBSPARADIES MALLORCA SEINEN WERT IN KRISENZEITEN: DIE „DAILY MAIL“ HAT IHREN LESERN
GERADE VORGERECHNET, DASS BRITEN SCHON JETZT FÜR EIN 3-GANG-ABENDESSEN MIT EINEM GLAS WEIN UND EINEM KAFFEE 51,4 PROZENT TIEFER IN DIE TASCHE GREIFEN MÜSSEN ALS IM VORJAHR. Absehbare Folge
für die Urlaubssaison 2017: Ein dramatischer Einbruch bei den Sorglos-Sonne-Trips per Billigflieger, die für eine ganze Generation von Briten so selbstverständlich geworden waren wie der
Fünf-Uhr-Tee. Nach einer Analyse der unparteiischen „Washington Post“ steht stattdessen eine Renaissance der englischen Seebäder bevor: „Britische Reisende dürften Adios zu Mallorca und
Hello zu Blackpool sagen“, so die Zeitung. Blackpool? Warm ist in dem in die Jahre gekommenen Küstenstädtchen 400 Kilometer nördlich von London seit jeher nur das Bier. Gebrummt hat der
Tourismus hier bis Mitte der Sechziger Jahre – bis Reisen in den Mittelmeerraum bezahlbar wurden. Das Wasser der Irischen See erreicht 16 bis 17 Grad – in guten Sommern. _Nordsee und
Nieselregen statt Sangria und Sonne – viele Briten werden für den Brexit noch bibbern…_ DAS ALSO MEINT DER ENGLÄNDER MIT SEINER REDENSART „TO SHOOT ONESELF IN THE FOOT“ – SICH SELBST EIN
LOCH INS KNIE SCHIESSEN. WIE DER HANDTUCH-KRIEG BEGANN Der Kampf um die besten Pool-Liegen ist fast so alt wie der Pauschaltourismus. Die einzige Regel lautet: Handtuch und verranztes
Taschenbuch (bei Engländern meist: Zeitschrift) sichert die Liege für den ganzen Tag. Dem teutonischen Handtuchkrieger, dessen Morgen-Ehrgeiz im gesamten Mittelmeerraum gefürchtet ist, kommt
diese Regelung entgegen. ZUMAL DIE INNERE UHR DES ENGLÄNDERS WEGEN DER UNTERSCHIEDLICHEN ZEITZONEN EINE STUNDE NACHGEHT. Im offenen Handtuchkrieg befinden sich die beiden Mutterländer des
Frühsprints seit 2007. Es geschah im italienischen Hafenort Diano Marina: Ein Busfahrer aus Wales, Glyn Bowden (55), entpuppte sich dort eines Sommermorgens – nach eigener Erinnerung an
seinem dritten Urlaubstag – als schlechter Verlierer in seiner dritten Niederlage: „Ich habe 20 Handtücher der Deutschen eingesammelt, sie am Strand aufgestapelt und angezündet. Alle
britischen Touristen haben applaudiert", rühmte er sich in einem Interview. Die italienische Polizei verstand diese Art von britischem Humor nicht. Immerhin brauchte sie angeblich drei
Beamte, um den bulligen Busfahrer festzunehmen. Nach einer Intervention des Hotels zu seinen Gunsten sei er wieder freigelassen worden. Ergebnis: Für die restlichen Urlaubstage soll Ruhe an
der Handtuchfront eingekehrt sein. „EIN HISTORISCHER SIEG DES ALTEHRWÜRDIGEN BRITISCHEN SINNS FÜR ANSTAND, GERECHTIGKEIT UND FAIR-PLAY“, BEJUBELTE DIE BOULEVARDZEITUNG „METRO“ DEN BUSFAHRER.
WIE GROSS IST DIE CHANCE AUF EINE KEHRTWENDE? Kein Brite dürfte zehn Jahre später zugeben, dass der Handtuch-Krieg so gut wie verloren ist. Im Moment spricht allerdings wenig für eine
Erholung des Pfunds und damit des Budgets eines Normalverdieners für den Sommerurlaub – im Gegenteil: ► Die Bank of England erklärte in ihrem Quartalsbericht, große Einbrüche beim Pfund
trieben die Importpreise in die Höhe, was sich wiederum in den kommenden Jahren auf die Verbraucherpreise auswirken werde. Das dürfte die jährliche Inflationsrate über zwei Prozent treiben.
► Die Angst vor einem „harten Brexit“ wächst, seit die britische Premierministerin Theresa May strikte Einwanderungsregeln angekündigt hat. Folge: Die Chance auf einen Verbleib im
EU-Binnenmarkt ist dadurch nur noch minimal. LESEN SIE AUCH ► Die Verhandlungen sollen erst im März 2017 beginnen. Analysten, etwa von HSBC, sehen das Pfund dann auf Parität zum Euro fallen,
also auf einen Wechselkurs von 1:1. _Die gute Nachricht für englische Urlauber: Eine Augustwoche 2017 in Blackpool im Doppelzimmer ist bei Booking.com schon ab 193 Pfund zu haben. _ DIE
BERÜHMTE ABNEIGUNG GEGEN SONNENCREME UND LICHTSCHUTZFAKTOR IST DORT ÜBERHAUPT KEIN PROBLEM: SELBST IM AUGUST REGNET ES AN 12 TAGEN. REGENSCHIRME RESERVIEREN MUSS MAN ABER AUCH NICHT. DIE
BESSEREN HOTELS HABEN INNENPOOLS. _PS: SIND SIE BEI FACEBOOK? __WERDEN SIE FAN VON BILD.DE-POLITIK__!_