"iter": bau des kernfusionsreaktors wird teurer und dauert länger

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------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig? "Es


ist davon auszugehen, dass das Projekt deutliche Verzögerungen und Mehrkosten aufweisen wird", heißt es in einem internen Bericht des Bundesforschungsministeriums an den


Haushaltsausschuss des Bundestags, der dem SPIEGEL vorliegt. Allein die Errichtung des Tokamak-Gebäudekomplexes sei um "bis zu 45 Monate" in Verzug und könne sich "um bis zu 1


Mrd. Euro verteuern". Neben den mit dem Iter-Bau verbundenen technologischen Herausforderungen sind dem BMBF-Papier zufolge vor allem "ineffektive Zusammenarbeit und unklare


Rollen- und Verantwortungsverteilung" unter den Iter-Teilhabern China, Indien, Japan, Korea, USA, Russland und EU für die Planabweichungen verantwortlich. Der Startschuss für die Arbeit


des Experimentalreaktors dürfte sich damit bis zum Jahr 2025 verzögern. Entsprechend reichen die bislang geschätzten 15 Milliarden Euro für den Bau der Fusionsanlage nicht aus. Mitte


nächster Woche wird der Generaldirektor der Iter-Organisation, der Franzose Bernard Bigot, den Iter-Teilhabern offiziell einen neuen Preis für das Megaprojekt nennen und einen überarbeiteten


Zeitplan vorstellen. Im SPIEGEL verteidigt Bigot die Entwicklung der Fusionstechnologie: "Es gibt nicht so viele Alternativen, um saubere und nachhaltige Energie zu produzieren."


Der Iter-Chef hielte es für kurzsichtig, die Fusion abzuschreiben. "Wenn wir Erfolg haben", so Bigot, "erschließen wir eine klimaneutrale, fast unerschöpfliche Energiequelle,


die überall verfügbar ist."