Mögliche übernahme: microsoft prüft geschäftsbücher von yahoo

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Sunnyvale - Microsoft kommt einem Kauf des angeschlagenen Internetunternehmens Yahoo immer näher: Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg und die "New York Times" berichten, hat der


weltgrößte Software-Konzern Zugang zu detaillierten Finanzdaten von Yahoo   erhalten. Beide Unternehmen hätten eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Die Öffnung der Geschäftsbücher


dient häufig der Vorbereitung eines Kaufangebots. Neben Microsoft   sind auch weitere Interessenten für eine Übernahme von Yahoo im Gespräch - darunter mehrere Finanzinvestoren. Auch ein


gemeinsames Angebot von Microsoft und solchen Investoren gilt als möglich. Yahoo wird an der Börse mit knapp 20 Milliarden Dollar bewertet. Microsoft hatte Yahoo bereits Anfang 2008 ein


Übernahmeangebot vorgelegt und damals fast 50 Milliarden Dollar geboten. Der Widerstand von Yahoo-Gründer Jerry Yang war aber so groß, dass das Softwareunternehmen schließlich aufgab - eine


Entscheidung, die später von Yahoo-Aktionären heftig kritisiert wurde. Einige Zeit später allerdings vereinbarten Microsoft und Yahoo eine Kooperation. Seitdem nutzt der Internetpionier die


Microsoft-Suchmaschine Bing, Einnahmen aus Onlinewerbung teilen sich die Unternehmen. Microsoft hat nun nach Ansicht von Beobachtern ein Interesse, eine Übernahme von Yahoo durch mögliche


Konkurrenten zu verhindern. Deshalb erwäge das Unternehmen ein erneutes Angebot. Yahoo ist ein früher Star des Internets. Nach dem Platzen der Internetblase an den internationalen Börsen


ging es mit dem Unternehmen allerdings bergab. Vor allem die Konkurrenz des Suchmaschinenkonzerns Google   macht dem Pionier schwer zu schaffen. Auch zuletzt lief es nicht gut für Yahoo:


Anfang September hatte der Verwaltungsrat die Vorstandschefin Carol Bartz entlassen. Für das dritte Quartal wies das Unternehmen einen Gewinn von 293,3 Millionen Dollar aus - 26 Prozent


weniger als ein Jahr zuvor. stk/dpa/AFP