Börse am nachmittag: mlp bleibt an der spitze

feature-image

Play all audios:

Loading...

------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig?


Frankfurt am Main – Am Nachmittag schien den Bullen in Frankfurt bereits die Puste auszugehen. Nur mühsam kamen die US-Börsen in Schwung und trübten die Stimmung bereits ein. Der Dax hat die


kurze Schwächephase jedoch gut überstanden und gewann zuletzt wieder kräftig. Um 16.30 Uhr notierte der deutsche Leitindex rund 3,1 Prozent fester auf 3699 Punkten. Auch die Nebenwerte


präsentierten sich freundlich. Der MDax gewann mehr als 1,5 Prozent auf 3388 Zähler. Am Neuen Markt notierte der Nemax 50 auf 487 Punkten, ein Plus von 2,6 Prozent. Nach einer schwachen


Eröffnung kletterten die US-Börsen im Verlauf deutlich an. Nach einer Handelsstunde notierte der Dow Jones rund ein Prozent fester auf 8828 Zählern. Der Nasdaq gewann um 1,1 Prozent auf 1348


Punkte. Bereits vor Handelsbeginn wurden gute Konjunkturdaten veröffentlicht: In den USA ist die Industrieproduktion den siebten Monat in Folge gestiegen. Sie erhöhte sich im Juli um 0,2


Prozent gemessen am Vormonat, teilte die US-Notenbank mit. Gleichzeitig wurde das Wachstum der Industrieproduktion im Juni von 0,8 Prozent auf 0,7 Prozent leicht nach unten revidiert. Der


Anstieg im Juli fiel deutlicher aus als von Volkswirten erwartet. Diese hatten im Durchschnitt mit keiner Veränderung gerechnet. MLP FÜHRT TROTZ SCHWACHER ZAHLEN DEN DAX AN Angeführt wurde


die Dax-Gewinnerliste von der Aktie des Heidelberger Finanzdienstleisters MLP  . Das Papier verteuerte sich um 6,3 Prozent auf 15,10 Euro. MLP hatte vor dem Börsenstart schwache


Quartalszahlen vorgelegt und zugleich die Prognose für das Vorsteuerergebnis erheblich gesenkt. "Die Neukundengewinnung ist sicherlich ein bisschen schwieriger, wenn so ein


Mediengewitter über uns hernieder prasselt." Die Gesellschaft brauche aber "ein bisschen Ruhe und Zeit, um zum Tagesgeschäft zurückzukommen", sagte Vorstandchef Bernhard


Termühlen auf einer Pressekonferenz. Die Versicherungswerte Münchener Rück   und Allianz   präsentierten sich angesichts der möglichen Auswirkungen der Überflutungsschäden in Deutschland


freundlich. Hier überwiege einfach die Gesamtmarkttendenz, sagte ein Händler. Münchener-Rück-Papiere   kletterten um über vier Prozent auf 193,05 Euro, die der Allianz stiegen um 0,3 Prozent


auf 126,29 Euro. TECHWERTE AUF HÖHENFLUG Infineon-Aktien   legten um 3,3 Prozent auf 11,65 Euro zu. Reuters hatte am Morgen aus Marktkreisen erfahren, dass die Investmentbank Schroder


Salomon Smith Barney (SSSB) rund 27 Millionen Infineon-Aktien im Markt für einen Preis zwischen 10,80 und 11,10 Euro je Papier aus dem Besitz des Handyherstellers Ericsson   platziert habe.


Die Gesamtmarkttendenz sei bestimmend für den Aktienkurs, sagte ein Händler. Außerdem gebe es Hoffnung, der Marktpreis für Speicherchips, das Kernprodukt von Infineon, könne bald wieder


anziehen. "Der Markt ist wohl froh, dass die Platzierung jetzt abgeschlossen ist", sagte ein Händler. "Andererseits muss man auch sehen, dass SSSB die Titel teurer verkauft


hätte, wenn es möglich gewesen wäre. Das sagt eine Menge über deren Markteinschätzung." Auch die anderen Technologiewerte wie Siemens  , Epcos   und SAP   kletterten kräftig. Die


T-Aktie   notierte auf 10,97 Euro, ein Plus von 5,3 Prozent. Gänzlich unbeeindruckt von der wahrscheinlichen Insolvenz ihres engen Kooperationspartners United Airlines in den USA reagierten


die Investoren bei der Deutschen Lufthansa  . Die Aktie gewann 1,7 Prozent hinzu auf 12,31 Euro. "Die Meldung ist schon seit einigen Monaten in der Luft und trifft den Handel nicht


überraschend", urteilte ein Händler in München. SKEPTISCHE ANALYSTENKOMMENTARE BELASTEN SCHERING Die Aktie des Berliner Pharmakonzerns Schering   hielt mit einem Abschlag von 0,8


Prozent auf 57,99 Euro die rote Laterne. Die Analysten von Goldman Sachs hatten in einer Studie Zweifel an der Marktstärke der im vergangenen Jahre in den USA eingeführten Anti-Baby-Pille


Yasmin geäußert. Bislang habe das Medikament jenseits des Atlantiks die psychologisch wichtige Schwelle von fünf Prozent bei den Neuverschreibungen nicht geschafft. Frankfurter Händler


nannten dagegen den zuletzt "sehr volatilen" Verlauf des Schering-Kurses als möglichen Grund für das schwache Abschneiden der Aktie. "Den einen Tag geht es mit Schering rauf,


den anderen Tag runter - und das schon seit Wochen", sagte ein Händler einer Großbank. GERINGE UMSÄTZE AM NEUEN MARKT, TOKIO SCHLIESST FREUNDLICH, EURO WIEDER UNTER 0,98 DOLLAR GERINGE


UMSÄTZE AM NEUEN MARKT Der Neue Markt hielt sich stabil im Plus. Marktbeobachter verwiesen jedoch darauf, dass die Umsätze sehr gering seien. "Der Markt ist praktisch tot, große


Investoren haben sich längst verabschiedet", sagte ein Händler. Stärkster Wert im Nemax 50 war die Aktie von Dialog Semiconductor  , die 9,2 Prozent auf 1,42 Euro gut machen konnten.


Die Aktie der Internet-Beteiligungsgesellschaft United Internet   konnte mit einem Plus von 3,6 Prozent auf 7,69 Euro den Rückenwind aus den am Morgen vorgelegten Bilanzzahlen in Kursgewinne


umsetzen. Das Untenehmen hat im ersten Halbjahr 2002 schwarze Zahlen vorgelegt. Der Gewinn je Aktie (EPS) stieg auf 0,47 Euro. Ein Jahr zuvor hatte United Internet einen Verlust von 0,24


Euro ausgewiesen. CONSORS DEUTLICH UNTER DRUCK Größter Verlierer im Nemax 50 war die Aktie von Consors  , die um rund 5,8 Prozent auf 10,63 Euro nachgab. Deutlich schwächer präsentierten


sich auch Balda   und Mühlbauer Holding   mit Verlusten zwischen vier und 4,5 Prozent. Zu den Aktien des Biotech-Unternehmen Medigene   haben sich einen Tag nach Vorlage von


Unternehmenszahlen Analysten zu Wort gemeldet: Morgan Stanley hob die Gewinnprognose für 2002 von 2,95 auf 3,99 Euro an. Commerzbank-Analysten stuften die Aktie von "Halten" auf


"Verkaufen" herunter. Das Papier stieg dennoch um 3,3 Prozent auf 6,34 Euro. FESTE US-VORGABEN STÜTZEN DEN NIKKEI Die Aktienbörse in Tokio hat am Donnerstag nach der positiven


Vorgabe der Wall Street vom Vortag fest geschlossen. Der Nikkei-225-Index für 225 führende Werte verbesserte sich um 157,16 Punkte oder 1,6 Prozent auf 9795 Punkte. Der breit angelegte Topix


stieg um 9,19 Punkte oder ein Prozent und endete bei 961 Zählern. Der Chipsektor profitierte von den positiven Vorgaben der US-Aktien: Fujitsu   stiegen um zwölf Yen auf 601 Yen. Hitachi  


legten 20 Yen auf 663 Yen zu. NEC   stiegen um zwölf Yen auf 655 Yen. Mitsubishi Electric   gewannen zwölf Yen auf 423 Yen. Die Kurse der Chipausrüster legten ebenfalls zu. Advantest  


stiegen 260 Yen auf 5500 Yen. Kyocera   gewannen 180 Yen auf 8600 Yen und Tokyo Electron   legten 140 Yen auf 5150 Yen zu. Rohm   kosteten unverändert 16.300 Yen. EURO FÄLLT UNTER 0,98


DOLLAR Der Kurs des Euro ist am Donnerstag gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 0,9777 (Mittwoch: 0,9857) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0228


(1,0145) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6381 (0,6394) Pfund, 114,82 (114,90) Yen und 1,4626 (1,4596) Schweizer Franken fest.