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------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig? München
- Im zehnten Versuch will Golfprofi Bernhard Langer endlich den ersten Sieg bei den 11. "International Open" in München-Nord-Eichenried erreichen. Neunmal ist der Schwabe bisher
bei dem vom Hauptsponsor BMW auf rund 2,6 Millionen Mark aufgestockten PGA-Turnier gescheitert. Eine ungewöhnlich schwarze Serie für den deutschen Ausnahmegolfer, der mit dem Start am
Donnerstag ebenso wie Alexander Cejka (München) und Sven Strüver (Hamburg) auch um die allerletzte Chance für einen Platz im Ryder-Cup-Team Europas für den Erdteilkampf gegen Gastgeber USA
ringt. Nach dem letzten Schlag auf dem 1998 erheblich erschwerten Par-72- Kurs über 6345 Meter wird Ryder-Cup-Captain Mark James aus England am Sonntag die Namen der zwölf Golf-Millionäre
preisgeben, die den Alten Kontinent bei der Titelverteidigung gegen die US-Stars um den Weltranglisten-Ersten Tiger Woods vom 24. bis 26. September in Brookline/Massachusetts vertreten
werden. Während in Eichenried 400.000 Mark für den Sieger bereitliegen, geht es in Übersee lediglich um die Ehre und nicht um einen einzigen Pfennig Prämie. "Es ist selbstverständlich
für mich eine Frage der Ehre, beim 33. Ryder Cup zum zehnten Mal in Serie seit 1981 dabei zu sein. Ich hoffe, ich habe nach dem Turnier genug Punkte, wenn notwendig auch mit einem Sieg. Der
Anreiz ist groß, weil ich hier noch nie gewonnen habe", sagt Langer, der am 27. August 42 Jahre alt wird und in der Weltrangliste inzwischen auf Rang 42 abgerutscht ist. Es wäre ein
doppeltes Jubiläum für den allmählich erfolgloser werdenden Star, der seit Dezember 1997 in Argentinien auf einen Sieg wartet. Zehn Spieler qualifizieren sich nach dem traditionellen Modus
direkt für das Team über die aktuelle Ryder-Cup-Rangliste, in der Langer (14.), Cejka (16.) und Strüver (17.) eigentlich schon alle Möglichkeiten verspielt haben. Die größten Konkurrenten
des deutschen Trios sind der Franzose Jean Van de Velde, der Schwede Robert Karlsson, der Schotte Andrew Coltart, der Ire Padraig Harrington und der Italiener Constantino Rocca. Zwei
"Wild Cards" aber kann James nach eigenem Gutdünken an solche Spieler verteilen, die der Mannschaft durch ihre Routine weiter helfen könnten. Langer ist nach Nick Faldo (England)
und Severiano Ballesteros (Spanien) der erfolgreichste Ryder-Cup-Spieler Europas, sorgte zuletzt 1997 in Valderrama beim 14,5:13,5 gegen die USA für den Matchpoint und hat neben dem Schweden
Jesper Parnevik die besten Chancen auf eine "Wild Card". Colin Montgomery, Paul Lawrie (beide Schottland), Lee Westwood (England), Darren Clarke (Nordirland), Jose Maria Olazabal,
Miguel Jimenez, Sergio Garcia (alle Spanien) und Jarmo Sandelin (Schweden) haben sich bereits qualifiziert. "Ich spekuliere nicht darauf. Das ist zwar denkbar, sehr ehrenwert, und ich
würde sie nicht ablehnen. Aber es wäre die unbefriedigendste Lösung", gibt sich Langer bescheiden. Gewinnt er in Eichenried, hätte sich der Anhausener direkt für den
prestigeträchtigsten Golfwettbewerb der Welt qualifiziert. Den anderen beiden deutschen Golfprofis, Alexanader Cejka und Sven Strüver, würde ebenfalls nur ein Sieg zum Sprung ins
Ryder-Cup-Team helfen. Da sich sowohl Cejka und Strüver zuletzt eher formschwach zeigten, wäre dies eine Riesenüberraschung.