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------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig? _Dieser
Text ist auf Stand von Freitagmorgen. Die aktuelle Meldung zum Brexit lesen Sie hier. _ ------------------------- Die drei großen Fernsehsender Großbritanniens haben das Rennen für
entschieden erklärt: Laut BBC, Sky News und ITV hat beim Referendum eine Mehrheit der Briten für den Brexit gestimmt. (Lesen Sie hier die aktuellen Entwicklungen im Newsblog). Die
Wahlbeteiligung lag bei 72,1 Prozent. Während Nordirland und Schottland mit sehr großer Mehrheit für den Verbleib in der Europäischen Union stimmten, entschieden die Wähler in England und
Wales sich in den meisten Regionen klar für den Brexit - eine Ausnahme bildete London. Schotten und Nordiren stellen das Vereinigte Königreich angesichts des Wahlergebnisses in Frage:
"Das schottische Volk hat klargemacht, dass es seine Zukunft in der EU sieht", sagte Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon. Auch die pro-irische Sinn Fein in Nordirland will
jetzt verstärkt für einen Austritt der Provinz aus dem Vereinigten Königreich werben. Der Ausgang des Referendums gebe den Bestrebungen für ein vereinigtes Irland neuen Auftrieb, sagt
Partei-Chef Declan Kearney. "Ich glaube, wir haben es geschafft", sagte Ukip-Chef und Brexit-Befürworter Nigel Farage vor jubelnden Anhängern: "Möge der 23. Juni als unser
Unabhängigkeitstag in die Geschichte eingehen." Er hoffe, dass dieser Sieg das "gescheiterte Projekt" EU zum Fall bringen werde. Farage sagte auch: "Wir haben gewonnen,
ohne eine einzige Kugel abgefeuert zu haben." Fotostrecke Brexit-Nacht: Die besten Bilder Foto: Hannah Mckay/ dpa Der Oppositionspolitiker forderte Premierminister David Cameron zum
sofortigen Rücktritt auf. Zuvor hatte sich Farage bereits auf Twitter euphorisch gegeben: "Ich wage es zu träumen, dass die Morgendämmerung auf ein unabhängiges Vereinigtes Königreich
fällt." Der ehemalige Chef der britischen Liberalen, Paddy Ashdown, sagte hingegen: "Gott stehe unserem Land bei." Die Anleger an den Finanzmärkten reagierten schon in der
Nacht äußerst nervös. Das britische Pfund fiel auf den niedrigsten Stand seit 1985, die Kurse britischer Banken brachen ein. Auch der Euro verlor an Boden, am Morgen fiel die
Gemeinschaftswährung auf 1,10 Dollar. Der Goldpreis stieg um fast fünf Prozent auf den höchsten Stand seit August 2014. Der Nikkei-Index in Tokio, der südkoreanische Kospi und der
S&P/ASX 200-Index in Australien notierten mit jeweils rund drei Prozent schwächer (Lesen Sie hier mehr zu den Reaktionen an den weltweiten Märkten). Die Europäische Union dürfte nun der
schwersten Krise ihrer Geschichte gegenüberstehen. Noch ist völlig unklar, was das Abstimmungsergebnis für die politische und wirtschaftliche Zukunft Großbritanniens und der Europäischen
Union bedeutet. Befürchtet wird eine Regierungskrise in Großbritannien. Premierminister David Cameron dürfte noch am Vormittag vor seinem Amtssitz in der Downing Street 10 eine Erklärung
abgeben. Er hatte das Referendum 2013 vorgeschlagen - vor allem mit dem innenpolitischen Kalkül, EU-Kritiker in den eigenen Reihen ruhigzustellen. Im Wahlkampf hatte er sich für einen
Verbleib in der Union ausgesprochen. syd/mxw/Reuters/dpa