
- Select a language for the TTS:
- Deutsch Female
- Deutsch Male
- Language selected: (auto detect) - DE
Play all audios:
------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig? Menlo
Park - Das weltgrößte soziale Netzwerk Facebook kauft den Rivalen WhatsApp. Die Übernahme kostet zunächst 16 Milliarden Dollar (11,65 Milliarden Euro), vier Milliarden sollen in bar bezahlt
werden, der Rest wird in Facebook-Aktien getilgt, teilte Facebook auf seiner Internetseite mit. Später sollen weitere drei Milliarden Dollar in Form von Aktien an die Gründer und Mitarbeiter
fließen. WhatsApp hat sich als SMS-Alternative etabliert. Über die Smartphone-App können Nutzer miteinander Textnachrichten oder Fotos austauschen. Das Netzwerk hat mehr als 450 Millionen
Nutzer, 70 Prozent davon schauen täglich vorbei. In Deutschland waren es zuletzt 30 Millionen. Facebook selbst wird von mehr als 1,2 Milliarden Menschen genutzt. "WhatsApp ist auf dem
Weg, eine Milliarde Leute miteinander zu verbinden", erklärte Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Deshalb sei der Dienst so wertvoll. WhatsApp löste diese Lawine mit einem schmalen Budget
und nur 50 Mitarbeitern aus. Gemessen daran sind die 16 Milliarden Dollar ein sehr stolzer Preis. ÜBERNAHME BEENDET DAS EXPERIMENT WHATSAPP Es ist der bisher größte Kauf des
Internetkonzerns, der bei seinem Börsengang vor weniger als zwei Jahren 16 Milliarden Dollar eingenommen hatte. Damit endet zugleich ein Experiment für einen Kommunikationsdienst, der nach
eigenen Angaben nicht auf Nutzerdaten aus war und sich nicht durch Werbung finanzierte. WhatsApp-Mitgründer Jan Koum, der jetzt in den Facebook-Verwaltungsrat einzieht, hatte stets betont,
man wolle das nicht. WhatsApp finanzierte sich anfangs über den Kaufpreis für die App und zuletzt über eine jährliche Abo-Gebühr von einem Dollar. Laut Facebook soll es weiter als getrenntes
Unternehmen geführt werden. Auch WhatsApp betonte, weiterhin autonom zu sein. "Für Sie, unsere Nutzer wird sich folgendes ändern: Nichts", hieß es in einem Blog-Eintrag. Facebook
hat bereits einen eigenen Messaging-Dienst mit ähnlichen Funktionen. Allerdings kaufte Zuckerberg auch schon für knapp eine Milliarde Dollar die Foto-Plattform Instagram, obwohl
Facebook-Nutzer bereits Bilder austauschen konnten. Auch die derzeit populäre Foto-App Snapchat, bei der Bilder von allein verschwinden, wollte Facebook dem Vernehmen nach vor kurzem kaufen,
die Gründer lehnten jedoch ab. Der Deal um WhatsApp kommt nur wenige Tage nachdem der japanische Online-Händler Rakuten für 900 Millionen Dollar die Kommunikations-App Viber kaufte.
sun/dpa/Reuters